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Dienstag, äen 13. Juli ISIS. Nr. ISS. 10. Jahrgang. »»Pf,. Sei4«r»4. »«H»ltm»natllch44psa.u.»4«»nt- llch I» Pf,. 0«I t«r Post 4»fl«Ut u»4 stldst ,t,«h»U »KkNIIOHrllch 1^4 Mk-, »»natltch »» Pf,, durch 4«a Er!«ftr»,«r fr»! In» hau» »Irrt«!» iLhrUch ».« Mk., monatlich 7» Pf,, «rfchrlnt «ti,llch la »»nM>Ua,»sK,n. 4«n, m!t Mu»nahm» ,»n Sann-und Saf,rtl»»«p»»t«,««tdch» «spalt«!, N»q,a»^N» »4« 4««I Raum fv» 3nf»r«t» au» Ma» »4 »ro »r«»aä«a 4« N»t»dmr»t» m,no^ast.«qwarr»i>d«r, li PL, ton» » pfa. N»Na»»i>»tih»ll» » Vf». S«I «4Z«na fibgtzUMi »ntfar,ch«n»,r Nadatt. 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Di.', dritte Schlachtanr Isonzo beweist, daß Ita lien mit dem Ei'er der Verzweiflung einen Erfohg tatsäch licher Natur hier zu erzwingen sucht. Zweimal gewaltig aufs Haupt geschlagen,, letzen die Italiener immer neue Kräfte ein, um einem. Sieg zu erringen. Dio strategische Lag; Italiens auf allen.Kriegsschauplätzen läßt diese Be- mühungrn erklärlich erscheinen, da das italienische Völk endlich einmal eine Frucht des Opfers seihen will. Bisher hat das, von den italienischen Kriegshetzern mit kärmeftder Begeisterung begrüßte Unternehmen den Italienern nur Mißerfolg auf Mißerfolg gebracht. Weder in Kärnten, noch in Tirol konnte das italienische Heer den Siegeszug an treten, den Cadorna dem Volke versprochen Hatto. Am Jsonza Mr hatte dieser Siegeszug einen eigenartigen Cha rakter angenommen, der von einer Niederlage nicht zu unter, unterscheiden ist. Der in der ganzen Welt bereits lächer lich gewordene Wetterbericht des italienischen Genevalstäbs genügt selbst dem anspruchslosesten Bewohner Italiens nicht mehr. Es kommen noch dazu eine Reihe schwerer Rückschläge, die seit dem Kriege und durch den Krieg die italienische Politik getroffen haben und durch die die strategische Lage Italiens noch bedrohter erscheint. In Albanien hat Ita lien mehrere Nebenbuhler erhalten, welche dem Eintritt Ita liens in den Weltkrieg als günstige Gelegenheit benutzten, um die mit scheelen Augen angeschene Durchdringung Alba- niens durch Italien mit Gegenzügen zu beantworten, durch die Italien bedroht wird. In Libyen sind auch unerfreu liche Dinge vor sich gegangen, durch die Italien die mit so viel Blut errungenen Besitzrechte in Afrika wieder verloren hat. Die Araber, die eigentlich von dem italienischen Heer gar nicht besiegt worden waren, haben der italienischen Re gierung gezeigt, daß der Besitz des Landes nicht durch die militärische Macht Italiens verbürgt war. Die dort stehen dem italienischen Truppen haben auch einem strategischen Rückzug an die Küste antreten müssen, der dem italienischen Volke schon manche schwere Stunde bereitet hat. Es kommt dazu, daß an das italienische Heer noch mancherlei Anforde rungen herantreten >— besonders seitens Englands —, die allmählich dem italienischem Volke zeigen werden,, wozu sie ihr Mut und Gut opfern müssen. An den im erstqn Rausch erhofften Siegeszug, der durch dAmnunzios geschwollene Phrasen und die Redensarten Salandvas prophezeit wurde, glauben heut« in Italien nur noch sehr wenige Menschen. Die strategische Lage Italiens ist auch nicht derart, daß sie zu viel guten Hoffnungen ermutigt. Uüberall bedroht und zmückgewiesem, hat das italienische Heer eine Aursgabe, die von besserem und besser ausgerüsteten Truppen,, als sich die Italiener erwiesen haben, schwer zu lösen wäre. Der Krieg war leicht eröffnet, wie wird aber das Ende sein? Die italienischen Verluste am Isonzo. Die Genfer Tribüne, bekanntlich ein durchaus deutsch feindliches Blatt bestätigt den Zusammenbruchaller bisherigen italienischen Angri ffe. Die Ver luste dec Italiener am Isonzo beziffert die Tribüne auf über 8V Oüü Mann an Toten, verwundeten und Felddienst- unsähigen. General Dankls Zuversicht. Der Kommandant der Tiroler Landesverteidigung Ge neral Danssl, äußerte sich zu dem Berichterstatter der B.-Z. folgendermaßen: Sie dürften hei Ihren Fahrten an der Tiroler Front den Eindruck gewonnen haben, daß es dank der Aufopferung und der Begeisterung der Tiroler und dank der Hingabe unserer Truppen gelungen ist, die Grenze mit einem Gürtel zu umgeben, der vom Feind n i e durchbrochen werden wird. Flaue Stimmung tn Rom. Die Züricher Morgenzeitung meldet aus Rom: Die Krtegsbegeisterung in Rom ist gänzlich ge. schwänden und die enorme Steigerung aller Lebens- mittelpreisr schafft große Unzufriedenheit. Eine Besuchsreis, japanischer Offizier«. Die Londoner Morningpoht meldet, daß eine japani, sche Militärkommisston nach Italien unterwegs ist, wo sie vom König und General Dadorna empfangen werde. Die Kommission werde dann ihre Reise nach Paris und London fortsetzen. Wie die Neue Zürcher Zeitung mel det, ist in Marseille eine japanische MlitärkommiWon unter ^em Befehl des Obersten Ogala eingetroffen. (MLT.B.) Brutalitäten italienischer Truppen. Das österreichisch-ungarische Kriegspressequartier mel det: Vom italienischen Kriegsschauplatz kommen Nachrichten über völkerrechtswidrige Handlungen und Grausamkeiten unserer Feinde. Am 2. Juli !abends kamen 20V Bersaglieri auf Rädern nach SanLo - renzo in Friaul, nahmen den Ovtspfarrer und den Bür- s ver amtliche IsriegrbrrlM von beutei Großes Hauptquartier, 13. ^uli vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Ein französischer Handgranatenangriff bei der Zuckerfabrik von Souchez wurde abgewiesen. Im Anschluß an den Sturm auf den Kirchhof wurde darüber hinaus unsere Stellung in einer Breite von 600 Meter vorgeschoben, und auch das an der Straße nach Arras gelegene Kabarett Rouge ge- nommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 3 Offiziere und 215 Mann erhöht. Verschiedene Ansätze zu feindlichen Gegenangriffen wurden unter Feuer genommen, ihre Durchführung wurde dadurch verhindert. Zwischen MaaS und Mosel entwickelte der Feind eine lebhafte Artillerietätigkeit. Viermal griff er im Laufe des Tages und der Nacht unsere Stellungen im Priesterwalde an. Der Angriff brach unter großen Verlusten vor unseren Linien im Feuer zusammen. Gestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Sü-östlkcher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. germeister gefangen und erpreßten unter Drohungen mit Gewehr und Bajonett Aussagen über die Stellungen der Oesterreicher. Ebenso wurden die sich ruhig verhaltenden Ovtseinwohner behandelt. Der Pfarrer und der Bürger meister und 20 Männer wurden nach Udine weggeschleppt, die übrigen Bewohner hart drangsaliert und mehrere von ihnen durch Schüsse getroffen. Den,ganzen Tag über wüte ten die Italiener wie eine wilde Horde, um von dein Be wohnern die Stellungen der Oesterreicher zu erfahren. Frauen wurden belästigt und geschändet. Als am 5. Juli vormit tags unsere Artillerie die Italiener aus San Lorenzo ver trieb, ver ließen alle Familien mit Zurücklassung ihrer Habe den Heimatort und flüchteten nach Görz, van wo aus sie ins Hinterland weitergesendet wurden. Männer, Frauen und Kinder sind nur eine Stimme, daß sie nie und nimmer geglaubt hätten, daß die Italiener solche Barbaren und so jeder Zivilisation und Kultur bar seien. Da bei ist zu betonen, daß die Italiener sich so in Friaul be nahmen, einem Lande, das sie angeblich befreien wollen. (W. T. B.) verttmlÄlrch-lmgarlrchel WegrberlÄt. Amtlich wird in Men verlautbart, den 12. Juki mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Am Bug, nordwestlich vusth Haien unsere Truppen bet Derewlany einen russischen Stützpunkt genom men. An der ganzen sonstigen Front im Nordosten fanden auch gestern keine^ Kämpfe statt. Die Situation ist unver ändert. Italiemischer Kriegsschauplaitz. An der küftenländtschen Front pmssuchteir die Italiener wieder einige Angriffe, die, wie immeh, ab gewiesen wurden, so bei vermegltoino, RädhmMa und an «ehre«» Punkten südlich de» Krnc-Gipfel,. An Kärntner Grenzgebiete dasuern die GeWützkSmpfe fort. Auch g«gen unsere Stellung auf dem Erenzberge, nord östlich des Kreuzbergsattels, und gegen einzelne Tiroler Werre richtet« sich feindliches Artillerieseuer. Neuerliche An griffe des Gegners auf den Col di Lasna scheiterten gleich allen früheren. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In letzter Zeit entwickelten die Montenegriner ander herzegowinischen Grenze eine lebhaftere, jedoch ganz erfolglose Tätigkeit. So griffen «nlänM wieder etwa zwei montenegrinische Bataillone unsere Grenz stellungen östlich Avtovae nach längerer Beschießung durch schwere Artillerie an. Sie wurden ab MW»»fen. Einer unserer Flieger bewarf zu dieser Zeit ein montenegrini sches Lager sehr erfolgreich mit Bomben. Wetter südlich stieß ein Bataillon des Feindes über di» Grenze vdr. Auch dies« wurde durch einen Gegenangriff «nserer Truppen auf mon tenegrinisches Gebiet zutückgeschlagen. OesWch Tre, binje versuchte der Feind nach den Mißerfolgen der vori gen Wiocho vergebens, durch schwer« Artillerijeseuer eine Wirkung zu erzielen» Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Feldmarschall-Leutnant. o ver Hamps gegen Kußlantl. Die russische Heeresleitung hat sich genötigt gesehen, eine Ankündigung zu erlassen, die auf einen baldigen Rückzug aus verschiedenen Gegenden der russischen Front hindeutet. Als besonders bedroht scheinen die Russen ihre Stellung an der Weichsel anzusehen, insbesondere die Festung Warschau, von dec nunmehr feststeht, daß sie von der ZipiWevölkerung tatsächlich geräumt wird. Die Russen erkennen selbstver ständlich an, daß eine neue Schlappe ihrer Zentralheere, die durch die beliebte Umgehungsstrvtogie des Gegners erfolgen könnte, sehr fatal wäre und unter allen Umständen vermie den werden muß Ein Rückzug durch Rußland könne wie der gulgcmacht werden, eine schwere Niederlage nicht mehr. Fast scheint es, als ob die Russen den angedeuteten Plan, der auf den Krieg im Jahre 1812 zurückgreift, wonach sich die russischen Truppen in das Innere des Landes zuvllck- zicheg sollen,, zur Ausführung bringen wollten. Damals zog sich bekanntlich das russische Heer vor Napoleons Angriff unter der Leitung von General Kütnsoff Lis nach Moskau zurück, wo denn durch einen großen Fehler Napoleons der an nnd ftir sich glänzende Vormarsch scheiterte. Die Russen hoffen vielleicht, auch uns jetzt in das Innere Rußlands nachlockem zu können, um daun den deutschen und österreichi schen Heeren ein gleiches Schicksal wie der verflossenen fran zösischen Armee zu bereiten. Sie vergessen hierbei, daß, wenn ein derartiger Vormarsch beabsichtigt sein sollte — wir glauben es nicht >— die deutsche Heeresleitung ihre Vor bereitungen dazu, insbesondere den Nachschub, bis ins kleinste trifft. Auch dieser Plan der Russen dürfte wohl kaum irgend welchen Erfolg ihrer Ziele zeitigen. Die Kämpfe um Kras- ffk dauern unvermindert an, die Lage der deutschen Trup pen ist dort unverändert. An der Dukoiwinafront griffen die Russen in den letzten Tagen mehrfach an, erlitten aber so schwere Verluste, daß sie, um eine Waffenruhe zur Be erdigung Tausender von Gefallenen bitten« müßten, der ihnen Mr eine vierstündige Dauer gewährt wurde. Die Russen sind Lurch das Feuer der österreichisch-ungarischen Ar tillerie stark zermürbt und infolgedessen haben sie sich an zahlreichen Stellen vom Drffestr zurückgezogen. Im nörd lichen Polen, an der Straße von Suwalki nach Kalwatja, erzielten unsere Truppen einen schönem Erfolg; sie stürmten feindliche Vorstellungen in einer Breite von vier Kilo metern. Auszeichnung des Eeneralstabschess der deutschen Südarmee. Der Generalstabsches der deutschen Südarmee, Gene ral v. Stolz mann, hat dest Orden kour 1s ruSrlte erhalten. Ein überflüssig gewordenes russisches Amt. Der Bukarester Adverul meldet aus .Petersburg: Das im Ministerium des Innern errichtete separate Verwal« tungsdeparrementfür Galizien ist am 1. IM aufgehoben worden. Die Militarisierung Rußland». Nach dem Temps Erklärte der Dumapräsident einem Moskauer Journalisten, di« demnächst zusammentretende Duma werde al» Hauptgegenstand die Militarisie rung des Landes behandeln. Die Veränderungen vn