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Auerthal-Zeitung Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane «. Umgehung. ——- , . . No. 142. Sonntag, den 28. November 1897. 10. Jahrgang. Bekanntmachung. Zur Vermeidung von Zweifeln machen wir hierdurch bekannt, daß an den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten der Geschästsbetrteb it» «Ne» Vevkanfstellen und die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern i« «Nett Handels» Gewerben bis zu s Stunden gestattet ist. Demnach darf an diesen Sonntagen der Verkauf von Brod und Weitzer VLckerwaare, von sonstige» Stz> und Viaterialwaaren, von Milch, von Heizung»» und »eleuchtungrmaterial von früh»—S Uhr und von Vormittag 11 bis Nachmittag 8 Uhr, für andere Waare« von vormittag 11 bis Nachmittag 8 Uhr stattfinden. A»e, den 27. November 1SS7. Der Rath der SIM. Rathsassessor Taube. Bekanntmachung. Dieder Stadt gehörige Scheune an der Weltinerstraße soll bi« auf> weitere- ver pachtet werden. Pachtlusttge wollen sich Montag, den 29. November 1897 Rachwittag» 4 Uhr in unserem Bauamte etnfinden unv ihre Gebote mündlich abgeben. Pachtbedinqungen werden im Termine bekannt gemacht. . Ane, den 27. November 18V7. Der Rath der Stadt. Or. Uretzschwar. Advent. Wieder ein erster Advent erreicht! Die christliche Kirche feiert den Anfang «ine- neuen Jahre». Sie rechnet ja ihre Jahre nicht nach dem Umlaufe der Sonne am blauen Him- melszelt. Ihre Sonne ist ihr in Christo aufgegangen. Wie die schöne Morgenröte geht daher die AdvenlSzrit dem Fest des Sonnenaufgang«, dem Christfest, vorauf. Damit hebt in der Kirch« «in neue« Jahr an. Und so sollen sich denn «Ser Micke aus Jrkum richten als auf di« geistliche Sonne der Menschheit, und aller Herzen sollen sich bereiten, ihn würdig zu empfangen. Kann er doch nur da einzirhen und seine Segen-Macht entfalten, wo man .die Thore weit und die LHÜren in der Welt hoch macht,- gleichwie auch da» Sonnenlicht nur da hmeinfluten kann, wo all« Thüren und Lüden geöffnet find l Man klagt heute so viel, daß man im Allgemeinen so wenig von den segensreichen Wirkungen de- Christentum- verspüre. Möchte man doch endlich eins«» H«M daß die» nicht an dem Christentum, sondern an den Menschrn selbst liegt l Die Sonne Jesu- Christus steigt Jahr für Jahr am Himmel der Kirche herauf, aber wi« Viole «ollen sich nicht von ihr bescheinen lasten, viele bleiben liwer in der dunklen Kammer ihrer Sünden und Sorgen liegen, «ollen lieber hinter vrrschlvffrnen Thüren und Fenster- 1Üd«n beim schwachen Lampenlicht ihrer eigenen Vernunft und Weisheit fitzen! Und doch könnte ein einziger, Vorurteils- . freier Blick sie belehren, daß alle-, was wir an Licht und Lchen haben, nur rin Abglanz und eine Wirkung jene- Lich- te- ist, welches in Christo der Welt ausgegangen, und von welchen der Dichter singt: O du Glanz der Herrlichkeit, Licht von Licht au- Gott geboren I E« ist wirklich an der Zeit, dem heutigen Geschlecht e» immer und immer wieder zuzurufen, was leider eine eins«, lig gerichtete Wissenschaft rhm au-reden will, obwohl es von Männern wie Göthe, Schiller, Lessing u. A., die keiner der Unwrfsenschaftlichkeit zu bezichtigen wagt, öffentlich aner kannt worden ist, daß nämlich ohne das Christentum die Welt schon längst in Nacht und Grauen versunken wäre. Man braucht ja nur, um das sich klar zu machen, an die Heidrnwelt zu denken, wo noch immer durch den Linflnß der christlichen Mission die Einöde zu lachenden Gefilden, die Wilden und Menschenfresser zu edlen und gesitteten Menschen- werdem Möchte bei un- nicht etwa die umgekehrte Entwi ckelung eintreten, indem durch da- Schwinden des christlichen Einfluss«» da- deutsche Volk, welches noch hoch und groß dasteht, vor« seiner hohen Stufe wieder herabsänk« I Möch te eS nichk de« Mann« gleichen, welcher auf einem Baume fitzend den Ast absägt, welcher ihn selber trägt! Wohlan, da» neue Kirchenjahr ist dal So laßt es uns denn begrü ßen al« «inen alten Freund und den, unsere Herzen öffne», von dem wir singen: O wohl dem Land, o wohl der Stadt, So diesen König bei sich hat! Wohl allen Herzen insgemein, Da dieser König ziehet ein : Er ist die rechte Freudensonn', Bringt mit sich lauter Freud' und Wonn'. Gelobet sei mein Gott, Mem Tröster früh und spat. Aus dem Auerthal und Umgebung. NUtNwttiMO«« »«« localem Interest« stnv »er »edaetto« stet» willkommen. Unser .kalter Markt" war diesmal nur schwach von Auswärtigen besucht. Wenn es auch an Marktfieranten nicht fehlte, die Geschäfte, die diese gemacht, waren keine glänzenden und allenthalben hörte man Klagen über mangelnde Kauflust. Auch das Vergnügungsviertel auf dem Steinigt, war nur schwach besucht. Infolge, der plötzlich eintretenden empfindlichen Kälte schloffen die Schaubuden etc. ziemlich bald, selbst das einzige SchtfsS- karroussel machte zeitig genug Schicht. Da- Hippodrom der Herrn Erichleb, der unseren Markt schon seit Jahr zehnten besucht, fand noch am meisten Zusprnch, doch auch hier hatte man sich ein besseres Geschäft versprochen. Wie au- dem Jnseraientheil zu ersehen- wird ' der „Verschönerungs-Verein zu Aue" zum Besten der Er- Weiterung de» Stadtparkes morgen Sonntag ein« große Variete-Vorstellung im Schützenhause geben, die ähnlich wie die Vorstellungen in dem bekannten Mosellasaal in Chemnitz arrangirt, noch niedagewesene» bringen wird. Berühmte Künstler sind engagirt, um außergewöhnliche» zu bieten und wird für da» Vergnügen de» Publikums nach jeder Richtung hin gesorgt sein, sodaß wohl Nie- mand unbefriedigt das Lokal verlassen wird. Da alle hiesigen Einwohner ein Interesse an dem schnellen Er schließen unserer schönen Stadtwaldung habe», sollte Nie mand versäumen, den interessanten Abend zu besuchen. Atrchen-Aachrichterr für Ane St. Wcttat. 1. Advent: Früh 1/^8 Uhr: Stille Kommunion: Diakonu» Oert«l- Borm. 6 Uhr: Haupt-Gotte-dienst. Pridigt über Röm. 13, 11—14 Pfarrer Thomas. Nach«. ^,2 Uhr Kinder- Gottesdienst Pfarrer Thomas. Abend» 8 Uhr: Eo.-luth. JünglingS-Verein. Mittwoch, den 1. Dezember: Abend» 8 Uhr: 1. Ad- ventS-Wochen-Gottesdienst. Pfarrer Thoma». Donnerstag den 2. Dezember: Abend- 8 Uhr: Bibel, stunde in der Schule zu Auerhammer. Pfarrer Thoma». Sonntag, den 28, November 1897, Großes Radfahrer-Konzert mit theatralischer Unterhaltung, unter günstiger Mitwirkung der preisgekrönten Hoch» ». Rieders radkstnstler Herrn H. Böhnifch u E. Golde an» Leipzig, veranstaltet vom Erzgebirgischen Radfahrer-Club „Wanderlust" von Aue und Umgebung. Anfang Abend» Präei» S Uhr. MW- Alle» Nähere dnrch Programms. -MW Bittet» im Vorverkauf L SO Psg. in Aue bei den Herren Weh ner, Hermann Richter Aue-Neustadt, Bürgergarten, Weinrestaurant Hahnl, Restaurant zum Tunnel, Aue-Zelle, im grünen Thal Nieder- lößnitz, bei Herrn Hans Dörsel Neüstädtel u. heiterer Blick-Oberschle- ma. Alle Freunde des Radsahrsports werden hierzu freundlichst «ingeladen. Der Vorstand de» Srzgeb. Radfahrer-Club» „Wanderlust" z« Ane O I?. 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