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Auerlhal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane u. Umgebung. »t.tW«-, sÄtV u. «.««tag», Mit S.IamiNenörättsrn: Aroystun, Kute K-ister, S A-itspt-gek. ° di. einspaltif^NKl. «E «ch. ^.m..»«»t»p-^s. amtlich. Ins««,, di« T°rpu«-Z«l., 25 Pf. inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «Ml -egemeifter A n e fErzgebirge.f Keklamen pro Zeil. 20 Pfg. u,it Bringerlo hn 1 Gl». Redaktion u. Expedition Ä»e, Marktstraße. All. Postanstalten und Landbriefkägers durch die Post 1 SRI. nehmen Bestellungen an. No. g7. Sonntag, den 15. August 1897. 10. Jahrgang. Bekanntmachung. Der Mühlenbcsitzer Herr Ernst August Kleger hier deabsichttgt, auf der Parzelle No. 236 des Flurbuches für die vormalige Landgemeinde Zelle eine Schneidemühleuanlage zu errichten, das Betriebswasser aus der Mulde am rechten User bet seinem bereits vorhandenen Wehre zu entnehmen und durch einen 5 w breiten und 3 m tiefen Betriebsgraben über die Parzelle No. 236 des er wähnten Flurbuches der neuen Anlage zuzuletten. Einwendungen hiergegen sind, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts, titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekannt machung an gerechnet, bei uns anzubrtngen. «ue, am 11. August 1897. Aer* Weltö der' Stadt. I. A.: Rathsassessor Taube. Hermann. Di« Sparkasse der Stadt Zwönitz Alitkl lillld, NlöektslkllAk Nk. 4/Centrum der Stadt, comfortabel eingerichtet, ist zu jeder Tages- Auö dem Auerthal und Umgebung. Ggdggtzckilm»«»» »»« loecklom Interest» stn» »er Redactte« stets wiakemmeu. Dir Frau Pauline Wagner, welche bet dem Brand unglütke in der Wehrstraße mit ihren beiden Kindern so schwer verletzt'wude, ist enrdlich ihren schmerzhaften Lei den erlegen. Die Kinder sind wieder gesund und von mitleidigen Menschen in Pflege genommen worden. Von dem pflichtvergessenen Vater hat man leider noch nichts wieder gehört. Das neue „Muldenthal" wird eine große Zierde un serer Stadt bilden, das sieht man an der edlen stylvollen Bauart, den schönen großen Bogen-Fenstern, dem weiten Portal, den geschmackvollen Balkons, welche den Bau zieren. Die Wirkung des schönen Bauwerks wird noch dadurch verstärkt, daß es, freistehend, unmittelbar am Brückenkopf, so recht in die Augen fällt, und das Ein- gangSthor zur inneren Stadt bildet. Llbernau. Wieder ist unsere Kirche »in ein herrliche« Schmuckstück reicher: in den letzten Tagen ist die in Eiche aus geführte Kanzel, ein hochherziges Geschenk de» Herrn Kom- merzienrathe« Albert Lange in Auerhannner, ausgestellt wor den. Mit ihren schweren Kröpfungen, den in ganzer Figur geschnitzten Bildnissen der Evangelisten, dem reich ausgeführten Schalldeckel ist efi ein beredtesZeugniß tadelloser Arbeit und feinsten künstlerischen Geschma ihres Verfertigers, des Herrn I. Schneider in Auerhanimer. (Erzg. Vlfr.) Di« Polizeiverwaltung der Staatsforstreviers Bockau erläßt folgende Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Einsammeln von Preißelbeeren auf dem Bockauer Staatsforstrevier vor dem 24. August nicht gestattet ist, und daß die Entnah me von den Waldbeeren überhaupt nur an Wochentagen und nur während der Tagesstunden von Morgens 7 Uhr dis Abends 6 Uhr erfolgen darf. Zuwiderhandlungen werden, nach Befinden unter gleichzeitiger Conftscation der Gefäße und Beeren, mit einer Geldstrafe von je 3 Mk. geahndet werden. Schneeberg. Mittwoch Nachmittag brach in der Scheune des Julius Klötzerschen Gutes in Zschorlau, jetzt der Stadt Aue gehört und vom früheren Besitzer be- «irthschastet, aus unbekannten Ursachen Feuer aus, das sich sehr rasch ausbreitete und dem außer dem schon ge nannten Anwesen noch die Bauerngüter von Herm. Klö tzer und Anton Dittrich, sowie das Wohnhaus des Schnei der« Karl Lorenz zum Opfer fielen. Im ganzen verloren fünf Familien einen großen Theil ihrer Habe. Auch ein gemäst ete« Schwein verbrannte. Nicht alle der Abgebrannten hatten versichert, bei einem war die Versicherung vor wenigen Tagen erst abgelaufen, ohne erneuert worden zu sein, während bei einem der Calamitvsen der Versicherungsvertrag am Tage vor dem Feuer in Kraft getreten «ar. Allgemein wird Heuer, und zwar nicht nur in unserer Gegend, über da« Fehlen der Pilze geklagt. Außer den »einen Gelb- oder Eierschwämmchen scheinen sämmlltche Pilz forlen auSgrstorben zu sein; besonder- selten wird der Stein pilz und der Champignon gefunden. Welche Ursachen die ser «igrnthümltchen Erscheinung zu Grunde liegen, ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt, zum Theil find aber die Pilzsamm- ler an der geringen Ern'e selbst mit schuld, weil fie die Ptl- z« nicht, wir e« sich gehört, über dem Boden abschneiden, sondern gewöhnlich gleich au« der Erde hrrau«reißrn. Aus Sachsen und Umgebung. Die Kgl. Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenbah« ne« macht bekannt: Nachdem die durch Hochwasser verur sachte« Berkehttstbrungen auf den Hauptlinien der sächsischen Gtaat-bahmn beseitigt worden find, erfolgt im Binnen- Güterverkebre auf den fahrbaren Strecken vom S. ds«. M«. ab die Beförderung der Eil- und Frachtgüter zu den tarif- mäßigen Sätzen ohne Berechnung von Umwegfrach». Von diesem Zeitpunkte ab wurde auch der am 2. ds« M. veröffentlichte und laut Bekanntmachung vom 7 d. M, vom Königlichen Finanzministerium nachträglich genehmigte Liefer frist-Zuschlag von 2 Tagen wieder aufgehoben. Ferner. Die Ausführung der zu Herstellung eine- Stationsgebäude-, zweier Bramtrnwohngebäude, dreier Wirthschastsgebäude, eines Heizhauses auf Bahnhoi Johanngeorgenstadt erforderlichen Erd-, Maurer-, Steinmetz- und Zimmer-Arbetu n soll einschließ lich der Lieferung der Materialien an den Mindestfordcrnden mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern verdungen werden. Preislisten find gegen Erlegung von 3 M. bei dein Eisenbahn - Bauburean im Stationsgebäude zu Johann georgenstadt zu rnmrtzmm, woselbst auch die Zeichnungen ausliegen und weileße Auskünfte ertheilt werden. Angebote sind mit der Aufschiiit „Ausführung von Hochbauten auf Bahnhof Johanngeorgenstadt" bis mit 20. August d. I. an das Eisenbahn- Bantpreau in Johanngeorgenstadt portofrei einzusenden. Später eingehende Angebote werden nicht be rücksichtigt. Die Bewerber bleiben bis Ende September d. I an ihre Gebote gebunden Wer bi« dahin eine Beschei. düng nicht erhält, hat sein. Angebot als abgelehnt zu b - trachten. — Eine merkwürdige Beobachtung hat man in Anna- berg an zum Bleichen ausgebreiteten Wäsche gemacht. Man bemerkte nämlich auf einigen Stücken gerade der feinsten Wäsche, die unter einem Kastanienbaume ausge breitet waren viele den Rostflecken ähnliche Punkte, die weder mir Anwendung von Zitronensäure, Bitterkleesalz noch durch Petroleum, Spiritus, Chlor und andere schar fe Mittel bis jetzt zu beseitigen waren; sie verblaßten zwar etwas, doch bleiben sie immer noch stark rotbraun gefärbt. Bei genauer Untersuchung an Ort und Stelle rühren diese abscheulichen Flecke von Auswurfstoffen einer Raupe her, die m Massen auf den Kastanienblättern zum Fratze eingesiedelt hatte. Die Raupe selbst fällt durch ihre Schönheit auf und gehört zu den „Bürstenraupen"; sie ist schwefelgelb, nur am hintersten Haarpinsel (dem Schwänze) rot, bisweilen haben auch die übrigen vielen Haare einen schönen rosenroten Hauch. Es ist der Rot-- sch vanz, Buchensp'.nner, auch Kopfhänger genannt, der sich als Schmetterling in keiner Weise bemerkbar macht. Das 400 jährige Jubiläum der Leipziger Messen. In diesem Jahre vollenden sich bekanntlich vier Jahrhunderte seit jenem Tage, an welchen« Kaiser Maximilian das Privi- leg der drei Messen der Stadt Leipzig mit dem Stapelrecht für diese Messen verlieh und damit die Meß-Institution der alten Handelsempore an der Pleiße und Elster unerschütter lich fest begründete. Im Laufe dieser Jahrhunderte haben die Leipziger Messen Weltbedeutung erlangt und Leipzig zur großen und blühenden Stadt gemacht. Es scheint daher selbstverständlich, daß man das 400 jährige Jubiläum brr Leipziger Messen nicht ohne gebührende Feier vorübergehcn läßt. Ein Denkmal, der Bedeutung dieses seltenen Jubiläums würdig, hat Leipzig seinen Messen in diesem Jahre durch die großartige „Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe- Ausstellung" gesetzt, aber auch diese rüstet sich, und mit ihr ganz Leipzig, zu einer besonderen großen MeßjubiläumSfeier. Von dem sehr richtigen Gedanken ausgehend, eine solche Jubel seier in jene Zeit zu legen sei, in welcher eine große Anzahl von Meßbesuchern in Leipzig anwesend ist, hat man die Meßjubiläunirfeier in die EngroS-Woche der Hauptmesse verlegt. Die Tage vom S1 August bi» zum b. September find für die zahlrächen, großartig geplanten Veranstaltungen, au« denen sich die Jubiläumsfeier zusammensetzen wird, be stimmt worden. Bis auf die in dem neuen herrlichen Kauf hause geplante feierliche Enthüllung der Statue Kaiser Ma ximilian«, de» Stifters der Leipziger Messen, welcher offizi elle Act die würdig« Eröffnung der Jubiläumsfestlichkriten darstrllrn wird, werden sämmtliche Veranstaltungen, dir sich durch sechs aufeinander folgende Tage fortsetzen, in der Aus stellung stattfinden, deren herrliche Anlage ihnen den stimm ungsvollsten und schönsten Rahmen girbt. Die Vorbereitun- gen für diese Leipziger MeßjubiläumSwoche find im vollsten Zuge. Da» Programm, da» die Schaulust in seltenster Weise befriedigen dürs e, ist bereit« srstg. iellt und wird in Kürze bekannt gegeben «erden. Der außrrordenilich zahlreiche Be such, den dir überau-sehenSwerthe Leipziger Ausstellung bi« jetzt gefunden hat dürfte in der an glanzvollen fast über reichen JubiläumSmeßwoche fick bis in- ungr-neffene steigern. — Ueber das Eigentumsrecht „angeschwemmter Gegen- stände" herrscht vielfach noch Unklarheit, weshalb folgen des zur Aufklärung hierüber mitgeteilt sei: Die durch das Hochwasser fortgeschwemmten Gegenstände (Balken rc.) sind als verlorene Sachen anzusehen. Sie sind daher noch Eigentum des früheren Besitzer«. Deshalb kann es zwar niemand untersagt werden, das anschwimmende Holz aus dem Wasser zu ziehen, es macht sich aber je der der Unterschlagung nach 8 241 des Reichsstrafgesetz buches schuldig, welcher das derart erworbene Holz ohne weiteres in seinem Nutzen verwendet. Vielmehr hat der Erwerber, falls der Gegenstand über 3 Mk. werth ist, bei der Polizeibehörde den Fund anzuzeigen, worauf diese Behörde den Fund einmal und bei einem Betrage von über ISO Mk. zweimal öffentlich bekannt macht. Meldet sich innerhalb Jahresfrist nach der einmaligen oder letz ten Bekanntmachung kein zur Abforderung des Gefundenen Berechtigter, so erwirbt der Finder da« Eigentum an dem Fundgegenstande Ist der gefundene Gegenstand nicht mehr als 3 Mk. oder weniger werth, so bedarf es der Anzeige an die Polizeibehörde nicht, vielmehr er wirbt der Finder in diesem Falle das Eigentum, wenn sich innerhalb eines Jahres von der Zeit des Fundes ab kein Berechtigter meldet. Der Finder muß also in diesem Falle die Sache ein Jahr lang zur Verfügung des etwa sich noch meldenden Berichtigten halten. Mel det sich der Eigentümer innerhalb der Jahresfrist, so erhält er das Gefundene gegen Erstattung der vom Fin der gemachten Aufwendungen, muß aber demselben den zehnten Teil des Wertes, welchen die Sache nach Abzug der Kosten hat, als Finderlohn geben. Beträgt der Wert über 300 Mark, so hat er vom Mehrbeträge nur 1 Proz. zu entrichten. Hierbei werden gleichzeitig gefundene Sa- chen als eine angesehen. — Ein durchs Hochwasser schwer geschädigter .Schnh- machermristrr in Pirna griff zum Strick und erhängte sich am Grabe seiner Frau. Zwei Kinder bleiben al» Waisen zurück. — Ein Schlossergeselle erhängte sich aus ähnlichen Grunde. Aus dem Rittergut Podelwitz sind allein 18000 Stück und auf dem Rittergute Kötteritzsch 19000 Stück Rog- gengraben vom Wasser entführt worden. Kirchen-Nachrichten für Ane St. Nicolai. 9. Sonntag nach Trinitatis. Früh l/z9 Uhr Beichtr: Pfarrer Tho ma». Norm. 9 Uhr Haupt-GotteSdicnst mit Feier de» heiligen Abend mahl». Predigt über Luka» 16, 1—» Pfarrer Thoma». Abend» 6 Uhr Gottesdienst Predigt über Apg. 9, 1—9: Dialonu» Lcrtel. Abend» 8 Uhr Ev.-luth. JüngingS-Berein. Donnerstag, den 19. August: Abend» 8 Uhr: Bibelstunde in der Schule zu Auerhammer über Matth. 6, Ist Diakonu» Oertel. Narochie Akösterlein-Zelle. Norm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Bet- und Tauf- Gottesdienst^ MeteorslAgifch«*. »arvmeterst««» am Früh 6 Uhr. r so lugt Ist Metterhä»u«chn auf der KSnig- Aiwet-Vrttcke. Sehr trocken 750 vestünd. schön Schön «etter — Veränderlich 730 Regen (Wind) viel «egen 720—- Sturm 710 750 timperaturn.l'eksttl«. amlÄ. August -4-18* .. 4-": —— Windrichtung. — 730 am IS. August R.-W. — „ 14. „ " Wetter. - am IS August Bewölkt. , 14. „ G " w »» Unserer Zeitung liegt heute eine Extra-Beilage der Firma Esser u. Gteseke, Leipzig, betreffend de ren vortreffliche „Sapogen-Seife u. Wasch-Extrakt" bet, auf die wir hierdurch aufmerksam machen wollen.