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ke und 61 einem u». MÜl mann. ne Pasta rkeam >»SI It«r lllik kiot llg. !os ver- s Pa Zlötzlich r Lai- »cker's r und Schlör ,,'g) u. . Do- Zf. und (mild) dler- Me -rk zum id Aus reieu iock: QN. Amts- uiiS Alizmeblatt Ab»«neme»t viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. de» »Illustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen- blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrirgr.-Adresse: Amtsblatt. für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends nstt Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fkrnsprechkr Nr. 210. ^5 ISS 5K. Jahrgang. Mittwoch, des 22. Dezember Tagesgeschichte. Dentschland. — Der Weihnachtsfrieden wird hoffentlich in diesem Jahre wicht gxfährde-t werden, wenn es auch nicht zu verkennen ist, daß wir möMcherweise schon an der Schwelle des neuen Jahres unruhige Tage ha ben werden-. Unter den Bergarbeitern des Ruhrreoi-ers herrscht wegen des Zwangsarbeitsnachweises des Ze- chenverbaudes und wegen der Stellungnahme der Re gierung dazu starke Erbitterung. Das haben, die Pro testkundgebungen und Versammlungen am vergangenen Sonntag wieder bewiesen, in denen nach dem Eintritt einer, besseren Konjunktur der allgemeine Streik ange kündigt wurde. Auch gegen die preußische Wahlreform, die das Staatsministerium neuerdings wiederholt be schäftigt hat, und deren Einbringung im Abgeordneten hause gesichert sein soll, werden Massenkundgebungen angedroht, da es bei den Leitern, dieser Protestbewe gung heute schon heißt, die R-efvrm werde, unzureichend sein. — Um den Weihnachtsfrieden ist es im großen und ganzen eine eigene Sache, häufig genug wurde er gestört. Während der vorjährigen Weihnachtswoche ereigneten sich die schweren. Erdbeben in Sizilien und Kalabrien, im Jahre 1907 schlugen, die Wogen des Moltke-Harden-Prozesses hoch, Weihnachten 1906 stand unter dem Zeichen des Büloloschen Wahlfeldznges, 1905 gab es zu Weihnachten, die blutigen, russischen Stra- ßenkämpife, 1904 die Entscheidungsschlachten um Port Arthur rc. Die Weltgeschichte kennt keine Haltstation. — Zugunsten der Mannesm ann sch en Bergwerks-Konzessionen in Marokko rich tete Generaldirektor Baltin als Vorsitzender des Ver eins Hamburger Reeder eine Eingabe an den Ruchs kanzler von Bethmann Hollweg. Die Eingabe ersucht den Kanzler, im Interesse der deutschen Schiffahrt und der deutschen Eisenindustrie die Mannesman,nschen Bergwerks-Konzessionen in Marokko dem deutschen Ka pital zu sichern. Bisher fanden Hamburger und andere deutsche Reeder lohnende Beschäftigung bsi-m Erztrans port aus Schwaden. Infolge der Gefährdung dieses Verdienstes durch die geplante Einschränkung der schwe dischen Eyz-tAusfuhr ist das Interesse der deutschen Schiffahrt an einer Ausbeutung neuer, eben der marok kanischen Erzlager unser deutscher Kontrolle um so größer. — Im marokkanischen Außenhandel steht Deutschland an dritter Stelle. Unser größter Bezugs artikel aus Marokko ist Gerste, von der wir annähernd für 5 Millionen beziehen. — Bestellungen fremder Mächte in Deutschland. Die Absicht der Regierung der ar gentinischen Republik, deutsche Meriten bei ihren Neube stellungen von. Kriegsschiffen zu berücksichtigen, die jüngst in England lebhaft kommentiert wurde, ist nun, zur Ausführung gelangt. Bei Sch ich au-Elbing und bei der Kruppschen Germania-Werft in Kiel sind je zwei Hochsee-Torped obo ot-Zerstörer in Auftrag gege ben, dereZ Geschwindigkeit bei den Probefahrten kon traktmäßig nicht unter 35 Knoten per Stunde betragen darf. Die Zerstörer werden bei-voller Ausrüstung und Mit 40 Prozent der ganzen Kohlenladung eine Wasser verdrängung von 900 Tons haben. Englische und fran zösische Werften haben ebenfalls Aufträge auf Torpe dobootzerstörer erhalten. — Auch die Türkei beabsich tigt, größere Aufträge auf Kriegsmaterial nach Deutsch land zu geben. — Zur Angelegenheit der Schiffahrts abgaben. Es steht nunmehr fest, daß die Angelegen heit der Schisfahrtsabgaben vor dem Weihnachtsfeste nicht mehr die drei Ausschüsse des Bundesrates be schäftig,en wird, am die seinerzeit die preußische Vorlage verwiesen wurde, obwohl Preußen, auch mit auf Drän gen Bayerns, noch bis in die jüngste Zeit in eifrigster Weise darauf hinarbeitete, die Sache wenigstens in den Ausschüssen noch vor Weihnachten zum Abschlüsse zu bringen Den Hauptgrund dieser Verzögerung bil det, wie die „L N. N." schreiben, die sächsisch-badische Denkschrift, die so vielerlei gewichtige Gründe gegen, die Einführung von Schisfahrtsabgaben beibringt, daß Preußen nicht umhin kann, dis Gegenansichten ein gehend zu formulieren. Dazu bedarf immerhin eini ger Zeit, zumal es außerordentlich schwer sein wird, gegenteilige Nachweise gegenübe'r den offenen und ehr lichen Darlegungen jener Denkschrift ins Feld zu führ ten. In unterrichteten Kreisen nimmt man nunmehr an, daß die Angelegenheit etwa im Januar die Aus schlisse beschäftigen wird. Ehe die Vorlage dann an das Plenum des Bundesrats gelangt, können noch' ei nige Wochen vergehen, da eingehepde Berichte der Aus schüsse über deren Verhandlungen herzustellen sind. — Hessischer Protest gegen die Schiff fäh rt s ab ga b e n. Auch die Handelskammer zu Darmstadt hat zu der Denkschrift Sachsens und Ba dens gegen die Einführung von Schisfahrtsabgaben Stellung genommen und beschlossen, darauf hinzuwir- ken, daß sich auch die übrigen hessischen Handelskam mern zu einem erneuten energischem Protest gegen die von Preußen geplanten Schisfahrtsabgaben zusam mentun möchten, um hierdurch die hessische Regierung zu einem Anschluß an das Vorgehen von Sachsen und Baden zu veranlassen. Inzwischen hat die Handels kammer Mainz namens des hessischen Handelskammer tages an das Staatsministerium die Bitte gerichtet, es möchte einer Vertretung der hessischen Handels kammer Gelegenheit zu einer Besprechung auf Grund des von der preußischen Regierung vorgelegten Ma terials betreffend Schisfahrtsabgaben gegeben werden. Die Handelskammer Darmstadt hat sich diesem Gr- such angeschlossen. Rußland. Die Arbeit der Kriegsgerichte. Wäh rend der letzten elf Monate des ablaufenden Jahres wurden in Rußland von Kriegsgerichten laut „Voss. Ztg." 1318 Todesurteile gefällt und davon 510 voll streckt. — Im fernen Osten nimmt Rußland bemer kenswerte Trupp en Verlegung en vor. 50000 Mann mehr sind von Irkutsk nach Osten vorgeschoben worden. Es stehen dort gegenwärtig 250000 Mann. Frankreich. — Aluminium Geld. Demnächst wird fran zösisches Aluminium-Geld in Gestalt von 5- und 10- Centimesstücken in Umlauf gesetzt und das Publikum wird wahrscheinlich, wenn sie sich auch sonst bewährt, diese zweckmäßige Neuerung des Finanzministers prei sen, die es endlich von d en schweren, die Portemonnaies zerreißenden Bronze-Sousstücken befreit. Das neue Aluminium-Geld hat Tellerform, d. h. es hat in der Mitte eine runde Vertiefung^ in- welcher sich die Zah len 5 und 10 und auf der Rückseite das- Bild der Repu blik befinden. Dadurch soll Verwechslungen mit den Silbermünzen vorgebeugt werden, denn man wird in der Tat die neuen Alüminiummünzcn gleich am Griff erkennen. ' . Belgien. König Albert I. von Belgien leistet erst am Donnerstag, also am Tage nach der Beisetzung seines königlichen Oheims, den Eid auf-die Verfassung. Da Belgien ein parlamentarisch regierte^ Staat ist, so findet die Eidesleistung auch nicht im königlichen Schlosse, sondern im Sitzungssaale des Abgeordneten hauses statt, in dem für den König und dessen Gemahlin Thronsessel ausgestellt wurden Der Feierlichkeit wohnt auch das diplomatische Korps bei» — Um König Leovolds Erde. Morgen Mittwoch soll die sterbliche Hülle König Leopolds beigesetzt wer den, unbekümmert aber erfüllt der abstoßende, häß liche Streit uM das' Erbe des Königs mit seinem Ge schrei weiter die Welt. Nach bereits erfolgter ge richtlicher Aufhebung- der Beschlagnahme der Baronin Vaughan'sch en Villa ist das Gebäude abermals versie gelt worden. England. — Sir Ernest Cassel in Berlin. Zu dem Besuche Sir Ernest Cassels in Berlin meldet der Vertre ter des „Standard" folgendes: In gut informierten Kreisen herrscht die Auffassung vor, daß die Verhand lungen, die Sir Cassel hier führt, nicht nur ein Zu sammengehen Großbritanniens mit Deutschland in Sa chen der Bagdadbah'n herbeiführen, sondern überhaupt den Weg zu einer Besserung der Beziehüngen der bei den Länder zueinander ebnen werden. Es scheine fer ner, daß die Anregung in diesem Falle wieder von Kaiser Wilhelm ausgegangen lei. Der Kaiser habe Cassel schon seinerzeit eingeladen, als- König Eduard zum letzten Male nach Berlin kam. Der-englische Fi- nan-zmann konnte aber damals der Einladung keine Folge leisten, weil er nach Konstantinopel und Aegypten reisen mußte. — Die Wahlagitation in England wird mit einer Skrupellosigkeit sondergleichen betrieben und zeitigt Vorkommnisse, die in Deutschland-einfach unmög lich wären. So besuchten die Frauen von Oberhaus- Mitgliedern die Schulen ihrer Gutsbezirke und präg ten den Knaben und Mädchen ei.ru daß ihre Väter nur für die konservativen Kandidaten stimmen dürften. Sie -schrieben die Namen der gewünschten Kandidaten mit großen Buchstaben au die Schultafel, von der die Kin der sie abfchreiben mußten. In. politischer Beziehung ist der neueste konservative Wahltrick die Behauptung, Deutschland werde England mit Krieg überziehen und den irischen Hasen Belfort zu einer deutschen Marin? werft machen. Dabei entblöden sich die konservativen Agitationsredner nicht, ihr Vaterland- als den schwäch sten Staat in ganz Europa hinzustellen. Auf die eng lischen Kolonien müssen derartig^ Herabsetzungen des Mutterlandes doch einen recht ungünstigen Eindruck machen. Um aber den Konservativen den Wind aus den Segeln zu nehmen, arbeiten auch die Regierung und die liberalen Parteien mit Feuereifer an dem Aus bau der englischen Kriegsflotte. Soeben gab die Re gierung erst wieder drei neue Dreadnoughts in Auf trag. Es ist nur gut, daß Deutschland angesichts dieses Rüstungstaumels seine kühle Besonnenheit behält! Aber auch das kuriert die Engländer nicht. Türkei. Masfen-Hinrichtungen. Wie aus Kon stantinopel, 20. Dezember, gemeldet wird, finden in Adana jetzt täglich Hinrichtungen statt. Auf den Rat der. Regierung, alle wegen der Teilnahme am Armeniermassaker Verurteilten auf einmal hinzurich ten, erwiderte das Krie.gs-gericht von Adana, es sei wir kungsvoller,, jd-em Volke das abschreckende Schauspiel von Hinrichtungen so häufig wie möglich zu bieten. Eine summarische Hinrichtung, sei bald-vergessen. Heute werden weitere elf-, morgen- wieder neun Personen gehenkt, darunter die beiden Brüder Biber-sade und alle Mitglied-er der wegen ihres Reichtums berühmten Fa milie Kibarsade. Auch in Makedonien haben die Hen ker viel zu tun. In Uesküb werden- in nächster Woche vier Albanesen und-der Bulgare Alexi Manew hin gerichtet werden. Lokale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 20. Dezember. Ein bedauerlicher Un- gl ü ck S f a l l, mit dem der Tod eines Kindes verbunden war, ereignete sich am Tatzberg. Dort wollte die Frau eines Kauf manns ihr 14 Monate alles Kind baden und hatte dasselbe bereits in die Badewanne gesetzt. Während des Badens wurde sie von Herzkrämpken befallen und verlor das Be wußtsein. Während dieser Zeit ertrank bedauerlicherweise das Kind. Die Frau war erst vor einigen Tagen von einem gleichen Anfalle betroffen worden, wodurch das Kind aus der ersten Etage auf die Straße herabstürzte, ohne Schaden zu nehmen. — Dresden. Nachdem sich verschiedene andere Pro jekte zur Errichtung eines massiven Zirkusgebäudes im Laufe der Jahre zerschlagen haben, dürfte ein solches nunmehr in allernächster Zeit verwirklicht werden. Der Zirkus wird auf dem ehemaligen militärfiskalischen Terrain hinter den Ministerien in DreSden-Neustadt erstehen. Der StaatSfiSkuS hat sich bereit erklärt, das Areal in der Neustadt zu einem Zirkusbau verhältnismäßig billig abzugeben, aber nur an die Stadtgemeinde und zu dem fraglichen Zweck. — P lauen , 20. Dezember. Vergangene Nacht brach, wie die »Neue Vogtländische Zeitung' meldet, bei der Tütenfirma Uhlmann u. Co , Inhaber Edmund Baer, plötzlich Feuer ans, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß die Bewohner nur da» nackte Leben retten konnten und zum Teil durch den Qualm hinauSgetragen werden mußten. Mehrere Geschäfts- räume brannten vollständig aus. Gegen 2 Uhr früh war das Feuer in der Hauptsache bewältigt. Man vermutet Brandstiftung. Der Schaden ist beträchtlich. — Plauen i. V. Ueber eine aufregende Szene wird berichtet: Die 4 Kinder deS Stickers Herrn Herold, Stöckig- ter Straße 8l, waren in der elterlichen Wohnung allein zu Hause und hatten sich eingeschloffen. Hierbei stieß eine- von ihnen die auf dem Tische stehende Petroleumlampe um, wo bei das Petroleum Feuer fing und sich brennend über den Tisch und da» Sofa ergoß. Sofort schlugen an diesen Ge genständen die Flammen lichterloh auf; die Kinder suchten schleunigst nach dem Stnbenschlüffel, konnten ihn aber in ihrer Angst nicht finden. Nun rissen sie die Fenster auf und schrieen laut auf die Straße hinaus um Hilfe. Der im Nach barhaus« wohnende GeschäftSgehilfe Herr Max Zicrold, der gerade die Straße passierte, rief den Kindern zu, doch herab zuspringen ; er werde sie auffangen. Ein l l jähriges Mädchen sprang daraufhin auch au» dem Fenster etwa 10 Meter in die Tiefe hinab, wo r» auch so glücklich aufgefangen wurde.