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Amts- NS Alizeigebllltt Wlbonnemeul viertelj. 1 M. 50 Pf. einschließl. de» .Jllustr. Unterhaltungsbl/ u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Ltlegr.-Adrrsse: Amtsblatt. für den üchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprrchrr Nr. 210. 56. Jahrgang. Donnerstag, den 7. Oktober Bezirkstag findet «»«nabend, den SS. Oktober » von mittags IS Uhr an im Saale des Hotel- „Ratskeller" in Schwarzenberg statt Die Verhandlungen find öffentlich. Schwarzenberg, den 4. Oktober 1909. Die Königliche Amls-aWtmaimstzaft. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Eibenstock Blatt 56 auf den Namen des Gastwirts Artkai-ziki»»! eingetragene Grundstück soll am 19. Wovemver 1909, vormittags 11 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 13,5 Ar groß und auf 55717 M. 75 Pf. geschätzt. In dieser Summe find enthalten: 737 M. 75 Pf. Wert des Zubehörs und 35730 M. -u erwartende Brandschädenvergütung für das am 22. März 1909 durch Brand zerstörte Wohn- und Schankgebäude Nr. 64 des Brandkatasters. Das Grundstück liegt in mitten der Stadt an der Forststraße — Ecke Moltkestraße. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 13. August 1909 verlautbarten Versteigerungsoermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Eibenstock, den 4. Oktober 1909. Königliches Amtsgericht. Im Musterregister ist eingetragen worden: Nr. 448. Firma ^»ul ««elevl in Eibenstock, drei versiegelte Pakete, enthaltend 143 Muster von Seidenstickereien, Fabriknummern: 9455-9462, 9464 - 9465, 9468 -9500, 9501-9507, 9508 - 9510, 9512—9529, 9531, 9534-9549, 9551—9555, 9557—9558, 9560-9564, 9565-9590, 9595, 9617, 9618, 9622, 9624, 9626, 9631, 9636-9642, 9644, 9659, 9660. Eibenstock, am 30. September 1909. Königliches Amtsgericht. Nachstehend wird der vierte Nachtrag zum hiesigen OrtSstatule veröffentlicht. Vtadtrat Eibenstock, den 6. Oktober 1909. Hesse. M. IV. Nachtrag zum Ortsstatute der Stadt Eibenstock. Satz 1 des ß 9 des Ortsstatules erhält folgende Fassung: Das Ratskollegium besteht aus einem besoldeten Bürgermeister und 5 unbesoldeten Ratsmitgliedern. Erben stock, den 20. September 1909. Der Stadtrat. Iie Stadtverordneten. (D. 8.) Hesse. <D. 8.) In Vertretung: Beruh. Fritzsche. Müller. Nr. 1460 II. 6. Vorstehender IV. Nachtrag zum Ortsstatut der Stadt Eibenstock wird bestätigt und hierüber diese Urkunde ausgesertigt. Dresden, am 1. Oktober 1909. Ministerium des Innern. * Für den Minister: (b. 8.) vr. Uumprlt. Brkätigullgsurkun-k. Vogel. Tagesgeschichte. Deutschland. — Prinz Heinrich von Preußen hatte mit dem Grafen Zeppelin, Professor Hergesell, Ge heimrat Lewald und Korvettenkapitän Mischte in Friedrichshafen eine Sitzung Es verlautet, daß diese der Abnahme des „Z. III" durch das Reich gegolten habe. — Keine amtliche Erklärung. Das Ver langen nach einer amtlichen Erklärung in Dachen des wieder entbrannten Streites Wer die Rolle, die Fürst Bülow bei denn bekannten Kaisergespräch gespielt hat, wird, nach den „Münch. N. N.", voraussichtlich nicht erfüllt werden. An Berliner unterrichteter Stelle soll nach dem Münchener Blatte auch jetzt nach Rückkehr des Reichskanzlers nichts davon bekannt sein, daß eine solche Absicht irgendwie besteht. — Kein e neuen Be amte n stelle n. Der Reichskanzler HM, nach der „Rat. Ztg", in einer all gemeinen Anweisung an die Reichsämt'ev rc. ungeord net, daß Anträge auf Vermehrung oder auf Neu- Einrichtung vom Bqamten im kommenden Etat nicht MsteM werden sollen,, da die Rücksicht auf äußerste Sparsamkeit solchen Anforderungen entgegensteht. — Der Staatssekretär ich Kolonialamt: Dern- burg ist Sonntag vormittag in Nechyork eingetroffen. - Ueber die Einbringung der Reichs- verficherungsordnung ich Reichstag schreibt man den ,-B. N. N": Wenn soeben die Behauptung, aus- gesteAt wurde, daß der Reichstag zweifellos erst im nächsten Jahre die Borllage der Reichsversicherungs ordnung zu erwarten habe, ,so berücksichtigt diese Mell- dung weder den gegenwärtigen Stand der Vorarbei ten noch den für die Durchberatung des großen Ent wurfs überhaupt verfügbaren Zeitraum. In der Re- baktiomskommissivn sind bereits die beiden ersten Bü cher nach den BeschMssen her ersten Lesung, in den Ausschüssen des Buüdeswates fertiggesteNt und die vier übrigen Bücher folgen demnächst nach. Daran wird sich eine zweite Lesung in den Ausschüssen anschlließen, die kaum noch einen großen Zeitaufwand beanspruchen dürfte. Die Durchberatung im Plienum des Bundesra tes beschränkt sich naturgemäß auf einige prinzipielle Fragen Es besteht danach durchaus die Möglichkeit, baß bis Ende NopeMbev der Entwurf fertiggestellt sein wirb, so daß er schon Anfang Dezember im Reichs tag zur Vorlage gelangen kann. Bei dem Umfang des Entwurfes mit seinen fast 1800 Paragraphen und den großen umstrittenen prinzipiellen Fragen ist an eine Verabschiedung in der nächsten Tagung bis zu den Sommerferien nicht zu denken. Man muß aber be rücksichtigen, daß sicher schon im Sominer 1911 die Neuwahlen zum Reichstag stathfinden werden. Aus diesem 'Grund besteht zweifellos eine Veranlassung, die Vorlage so früh, wie nur möglich, im Reichstag cin- zubringen. — Die Sparkassen u nd die neue Reichs- Stempelsteuer. Die Frage, ob Quittungen über die Abhebung von Sparkafsen-Guthaben stempelpflich tig find, ist verneinend entschiede^. In den Motiven zum Gesetz hieß es auch schon: „Die Sparkassen werden von dorn QnMungßstempel insofern nicht berührt, als die Auszahlungen nicht gegen ein besonderes Empfangs- Bekenntnis des Sparers, sondern lediglich, unter Buch- ungsbefcheinigung des Sparkassenbeamten zu erfolgen pflegen. — Neue Zehnmarkscheine. Wie der Staats sekretär des Reichsschatzamtes dem Deutschen Handels tage mitgeteilt hat, sollen die R e i chs k a s s en s ch e i- n e zu 10 Mark künftig auf einem haltbareren Papiere her gestellt werlden, das 'ungefähr dieselbe Stärke wie die im Verkehre 'befindlichen Reichsbanknoten zu 100 Mark besitzen wird. — Für die Aus st än d stge n des schwedischen Generalstreiks hat die deutsche Sozialde mokratie bis zum 25. September nicht weniger als 1027 751 Mark fortgegeben. Da merkt man allerdings nichts hon schlechten Zeiten! — De r W-ahlau sf all im Herzogtum Sach sen-Meiningen hat den Sozialisten einen Gewinn von zwei Sitzen auf Kosten der bürgerlichen Parteien gebracht. Der Landtag zählt 24 Sitze, von denen je 4 die Großgrundbesitzer und Höchstbesteuerten wählen. Hier kommen also Sozialdemokraten nicht in Betracht. Von den 16 in allgemeinen Wahlei: zu erringenden Man daten haben die Sozialisten 9, die Liberalen 4, der Bund der Landwirte 1. 1 Sozialdemokrat kommt zur Stichwahl, 2 Stichwahlen erfolgen zwischen den bür gerlichen Parteien. Dieser Ausgang ist wohl weniger durch die neuen Reichssteuern veranlaßt, als durch die hohen Preise des Brennholzes, auf welches die Ge birgsbevölkerung stark angewiesen ist. — Stu t tggx t,, 5. Oktober. Der 35. Kongreß für innere Mission hielt haute vormittag unter zahlreicher Beteiligung in dpr Liederhalle seine erste Hauptversammlung ah. Unter den Anwesenden befan den sich Herzogin Weva von Württemberg, Vertreter des Königs und der Königin, der Königlich württ.'M- brrgischen Staatsvegiewung und der preußischen Mini sterien des Kultzus und des Innern. An Se. Majestät den Kaiser sowie an die Kaiserin und an den Köniz und die Königin von Württemberg wurden Telegramme ab- gesan'dt. Oesterreich-Ungarn. — Die Erhebung der Gemahlin des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdi nand, der Prinzessin Hohenbergs geborenen Gräfin Chotek, zur H e rz ogin mit dem Titel „Hoheit" scheint denen Recht zu geben, daß es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis die Herzog,in die erste. Dame am Hofe ist.und vor den Erzherzoginnen rangiert. Nur in ei nem ist nichts zu erreichen : Die Kinder aus dieser Ehe können nicht Thronerben sein, da bestehen unüber steigbare Schranken. Nach dem Erzherzog Franz Fer dinand wird sein Neffe Karl Franz, Josef, ältester Sohn des verstorbenen Erzherzogs Otto, Thronfolger. — In der Konferenz der Unabhängig keit spart ei berichtete der Parteiführer Franz Kossuth über seine Audienz bei dem König. Es sei ihm wohl nicht gelungen, den Kaiser von der Richtig- tigkeit des Standpunktes der Unabhängigkeitspartei zu überzeugen, doch feien die Verhandlungen nicht abgebrochen. Die Konferenz beschloß hierauf, keine weitere Vertagung des Abgeordnetenhauses eintreten zu lassen doch sollen Frlagen, die mit der Krise in Ver bindung stehen, nicht erörtert werden. Infolge des Zerfalles der Koalition halben die beiden Vizepräsi denten abgedankt, von ,denen den eine der Verfassungs- partei, der andere der Volkspartei angehörte. — Wien, 5. Oktober. Heute wurde hier die in ternationale Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels eröffnet. Fast alle euro päischen- Staaten sind vertreten. Boni Balkan. — .Dem „Berliner Tageblatt" wird aus Cat- taro in Dalmatien zu der bereits im Depeschentcil dec letzten Nummer berichteten Schießaffäre in Montenegro gemeldet: Ein höherer österreichischer Offizier, der aus Unkenntnis dhe dalmatinisch-montene grinische Grenze überschritt, wurde vor einigen Tagen von montenegsrinifchen Behörden wenig rücksichtsvoll behandelt. Auf diesen Vorfall wird ein Attentat zurück geführt, welches großes Aufsehen erregt. Prinz Max vo n Sachsen, der bekannte katholische Prie ster, fuhr in Begleitung des montenegrinischen Kultus ministers Plamenaz im Automobil von Letinje nach Rieka. Während der Fahrt wurden zweimal Re tz olve rsch ü s se auf das Automobil abgegeben. Eine Kugel flog knapp über den Kopf des Chauffeurs hinweg. Verletzt wurde niemand. Die montenegri nische Regierung wandte sich zwar sofort an den Prin zen Max von Sachsen, um dieses merkwürdige Vor-