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Schwarzenberg, den 1. September 1900. Königliche A llltsh Ü1I p tM ll N ll s th llst. Krng von Nidda. Monats G. Nr. 48 des Verzeichnisses der dem Schank- und Tanzstättenoerbot unterstellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, den 3. September 1900. Hesse. Müller. Der russische Vorschlag. Ob die Mach!« mit Li-hung-tschang in Friedensunterhand lungen einzutreten bereit sind oder nicht, kann jetzt noch nicht mit Bestimmtheit bejaht oder verneint werden. Aber es gewinnt stark den Anschein, als ob Rußland dasjenige bereit» erreicht hat, was es haben wollte, und nun kein große» Interesse mehr an der Weiterführung der kriegerischen Operationen hat. Große Theile der Mandschurei sind in seinen Besitz gelangt und außer Port Arthur hat es auch den Hafen Niulschwang in Besitz ge nommen. ES besitzt also für die Zukunft genügende Stützpunkte für feine Chinapolitik und da es fest darauf rechnet, Nordamerika werde im Besitz der Philippinen ein Gegengewicht gegen das auSdehnungSbedürstige Japan bilden, so kann Rußland nicht wünschen, daß den Japanern noch mehr wie bisher in China Gelegenheit geboten werde, feine militärische Kraft zu erproben. So kommt es denn, daß Rußland mit Nordamerika wegen cinzuleitcnder FriebenSverhandlungen Fühlung genommen und einen Vorschlag gemacht hat, demzufolge sich die Truppen der Verbündeten von Peking zurückztchen sollten, sobald die Sicherheit der Fremden gewährleistet sei. Man nimmt in diplomatischen Kreisen an, daß die Ver. Staaten diesem Vorschläge zustimmen und die Mächte hiervon verständigen würden, in derselben Note aber auch um weitere Erklärungen über die Absichten der Mächte bezüglich der Wiederherstellung der Ordnung in China ersuchen würden. Das Washingtoner Kabinel ist der Ansicht, daß sich dieses Ziel leichter würde erreichen lassen, wenn dem chinesischen Kaiserhofc die Rückkehr nach Peking „gestaltet" werde. Die letzte Bemerkung ist nicht recht verständlich, denn cS ist eine notorische Thatsache, daß der Rückkehr de» Hofe» nach Peking kein Hinder niß im Wege steht, ja daß diese Rückkehr durchaus den Wünschen der Mächte entsprechen würde, da alsdann eine Zentralgewalt vorhanden wäre, mit welcher ein Arrangement getroffen werden könnte. Man wird bei all den Meldungen ein Gefühl der Unbe haglichkeit nicht los. Man empfindet, daß da eine ganz andere Politik im Wege ist, als wie sic Deutschland unter Aufwendung bedeutender Mittel an Blut und Gelb in die Wege geleitet hat. Da« wird besonders kenntlich an der unfreundlichen Sprache gegen Deutschland, in der sich vor Allem amerikanische Blätter gefallen. Außer der amerikanischen Depesche, die da« Einvernehmen Amerikas mit Rußland über die Räumung Peking» ausspricht, wird ferner au» Washington eine zweite Depesche verbreitet, der zufolge Amerika ebenfalls im Einvernehmen mit Rußland sehr scharf dafür eintritt, baß Li-hung-tschang als der einzige zu er reichende Vertreter der chinesischen Regierung al« Bevollmächtig ter China» für die Friedensverhandlungen anerkannt werde. E» wird verlangt, daß ihm volle Freiheit gegeben werde, sich mit seiner Regierung und den Befehlshabern der chinesischen Truppen in Verbindung zu setzen, und c« wird als überraschend bezeich net, daß die Admirale ihn daran verhindert hätten. Auch von allen andern Mächten wird zweifelsohne der Wunsch getheilt, mit einem beglaubigten und bevollmächtigten Vertreter Chinas FriebenSverhandlungen beginnen zu können. Wenn aber die Admirale Li-Hung tschang die Eigenschaft eines solchen Vertreter» bisher nicht zugebilligt haben, so liegt dar daran, daß die Be glaubigung Li-Hung tschang« bisher eine durchaus mangelhafte und nach allen diplomatischen Gebräuchen völlig unzureichende war. In Telegrammen au« China, die von chinesischer Seite stimmen, wird zwar erklärt, daß Li-hung-tschang vom Kaiser zur Vornahme von Verhandlungen ermächtigt sei. Diese Telegramme besitzen aber zunächst gar keine regelrechte Beglaubigung; wenn man aber über diesen Punkt hinweggehen wollte, so entsteht noch die Frage, ob der bekanntlich der RegierungSgeschäftc enthobene Kaiser von China jetzt noch al» Oberhaupt de» chinesischen Staate» zu betrachten ist. Bekanntlich ist er auch zu mehreren Malen todtgesagt worden und e» wird sich schwerlich Jemand finden, der die Bürgschaft dafür übernimmt, daß er noch unter den Lebenden weilt. Endlich ist noch die Frage aufzuwcrsen, ob der Kaiser Kwang-szü sich voller Freiheit de» Handeln» erfreut, oder ob er nicht vielmehr al» Gefangener von Rebellen wcggeführt wird, die ihm jede Willensfreiheit nehmen und ihn zur Ausstellung von Schriftstücken zwingen, von denen er selbst vielleicht gar nicht» wissen will. Au» alledem geht hervor, daß die Einleitung regelrechter FriebenSverhandlungen mit Li hung-tschang aus einer äußerst gebrechlichen und mangelhaften Grundlage ruhen würde; schon nach der formellen Seite hin, abgesehen davon, daß sein bisherige» Verhalten in den letzten Monaten oft schwankend ge wesen ist und zu Mißtrauen Anlaß gegeben hat. Immerhin kann der Einfluß und die Intelligenz Li-hung-tschang» nicht in Abrede gestellt werden, und wenn er in glaubhafter Weise den Beweis erbringen könnte, daß er von der wirklichen, kaiserliche Befugnisse ausübenden Macht zu ihrem offiziellen FriedenSunter- händlcr ernannt sei, so würde voraussichtlich für keinen Staat ein Grund vorliegen, ihn al» solchen abzulehnen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da» deutsch-amerikanische Ka bel über die Azoren nach New-Jork ist dem Betrieb übergeben worben. Gleichzeitig ist da« Kabel Emden-Valenzia (Irland) außer Betrieb gesetzt worden. Anläßlich der Fertigstellung des neuen Kabels hat am Freitag ein DepeschenauStausch zwischen Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten Mac Kinley stattgesunden, in denen die beiden Staatsoberhäupter ihrer Befriedigung über die Vollendung dieses FriedenSwcrkcS Ausdruck geben, da» zur Erhaltung und Förderung freundlicher Beziehungen zwischen bei den Ländern beitragen möge. — Die Fahnen der ostasiatischen Infanterie-Regi menter unterscheiden sich, entsprechend der Zusammensetzung des Expeditionskorps aus Freiwilligen aller deutschen Staaten, von den preußischen Fahnen dadurch, daß sie Feldzeichen de« Deutschen Reiche» sind. Da» in weißer Seide gehaltene Feld de« Fahnen tuches ist durchquert von einem diagonalen Kreuz, dessen Ränder roth und schwarz verbrämt sind, während diese Feldzeichen in der Mitte den goldgestickten Reichsadler und zu Haupte« desselben die Kaiserkrone zeigen mit dem Spruchbande „pro gioria et putriu". Entsprechend der Farbe der Standarten ist das Stand artentuch de» ostasiatischen Reiterregiments purpurroth, zeigt aber sonst dieselbe Ausstattung wie die Fahnen der Infanterie. — Mit dem Nachschub deutscher Truppen nach Ost- asicn ist am Freitag in Bremerhaven begonnen worden. Auf der „Palatia" wurden 1846, aus der „Andalusia" 738 und auf der „Darmstadt" 121 l Mann eingeschifft. — Korvettenkapitän LanS, der beim Angriff dcS „Iltis" auf die Taku-Fori« schwer verwundet wurde, ist nach einem Te legramm de» Chefarztes des deutschen Marinelazarcth« zu Joko- hama wieder dienstfähig und wird in ein bis zwei Monaten in die Heimath zurückkehren. — Die in Berlin eingegangene amtliche Verlustliste der in den Gefechten bei Taku und Tientsin gefallenen oder ver wundeten Marinemannschasten einschließlich des III. Seebataillons verzeichnet 34 Tobte und 104 Verwundete. Die Liste ist am 4. Juli 1200 ausgestellt. — Für unsere Chinatruppen hat da« Oberkommando für Ostasien einer Berliner Pelzwaarcnfirma eine nach vielen tausend Stücken zählende Lieferung von Litewken für den W in te r bedarf aufgegeben. Sie sind, wie der „Konfektionär" mit- theilt, aus russisch-grauem starken Tuch hergestelli und vollständig mit Naturell Katzenfell gefüttert. Trotz der Dicke de» Felle» sind die Litewken leicht und lassen nach ihrem Aeußeren kaum erkennen, daß eine Pelzfütterung vorhanden sei. Außerdem sind für den Winterbedarf der Truppen pelzgefütterte Handschuhe aus dem gleichen Stoff wie die Litewken und für die Kavallerie- Truppen Schuhwerk mit gleichem Pelzfutter bestellt worden. Diese Ausrüstungsstücke müssen in sehr kurzer Zeit geliefert werden und ist für jede« nach dem vereinbarten Termine zur Ablieferung gelangende« Stück eine hohe Konventionalstrafe zu zahlen. Die Bestellung bezieht sich nur auf MannschaskSauSrüstungen, doch müssen sich auch die Offiziere mit Pelzwerk versehen, für dessen Beschaffung sie persönlich zu sorgen haben. — England. Die betriebsame Stadt Glasgow ist von einem jähen Schrecken befallen, über Nacht hat die Pest ihren Einzug in die schottische Jndustriecentrale gehalten und e» scheint so, al« ob der Schwarze Tob sein uralte« Amt al» Würgeengel der Menschheit von Neuem antreten wolle. Auf den ersten An hieb hat die Pest in Glasgow zwölf Menschen auf da» Kranken lager geworfen und die Fälle werden von den Aerzten al» sehr ernsthaft erklärt. Da man nicht weiß, auf welchem Wege die Seuche herangeschlichen, herrscht große Verwirrung in dem Ar beiterviertel, wo die eisten Krankheitsfälle nachgewiesen wurden. Die Straßen sind verödet, mit Mißtrauen begegnet der Eine dem Anderen, denn da da» JnkubationSstadium der Pest eine oder zwei Wochen währt, kann der Anstcckung-stofs schon in tausend Keimen verbreitet sein. Die Glasgower Behörden haben daher umfassende Maßregeln ergriffen, die Krankenwachen sind für Tag u. Nacht in Permanenz erklärt und da« Sanitätskorp» ist auf alle Ueberraschungen hin mobilistrt. Wie begreiflich, Ist auch eine Quaranlänestation, für« Erste wenigsten«, provisorisch organisirt und man gedenkt mit aller Strenge zu verfahren. — Norwegen. Eine positive Nachricht von Andree, freilich eine mehr als drei Jahre alte, ist, wie aus Stockholm gemeldet wird, aufgefunden worden. Der Landeshauptmann Grcn- dahl in Finmarken (Norwegen) meldete am 31. August dem „Afton- bladet" au» Skjcrvö: Andree» Boje Nr. 4 ist hier gesunden worben; dieselbe enthielt folgende Mittheilung: „Boje Nr. 4, die erste, die auSgeworsen ist, am II. Juli 10 Uhr Nachm., Green wich, mittlere Zeit. Unsere Reise ist bisher gut verlaufen; wir befinden un» ungefähr 250 Meier hoch. Richtung Anfang» Norden, 10 Grad Osten (Kompaß nicht abweichend), später Nor den, 45 Grad Osten (Kompaß nicht abweichend). ES wurden 4 Uhr 50 Min. Nachm. — Greenwich mittlere Zeit — Brief tauben abgesandt. Dieselben fliegen gegen Westen. Wir befinden uns jetzt über dem Ei», das sehr zerklüftet ist. Da» Wetter ist herrlich, die Stimmung ausgezeichnet. Andree, Strinvberg, Fränkel." — Mit geiheilten Empfindungen, mit Genugthuung und Schmerz erfährt man aus diesen Zeilen, daß die kühnen Forscher von der besten, muthigsten Stimmung erfüllt waren und die Vollbefriedigung Le» ersten Erfolges durchgekostet haben, ehe ihr Schicksal sich in ein, wie es scheint, undurchdringliche« Dunkel verlor. Diese zuversichtliche Nachricht vom II. Juli 1897 ist die erste, die seit der Brieftaubenpost, die zwei Tage nach dem Auf stiege ausgesandt worden war und nur die Worte „Alles gut" enthielt, an uns gelangte. Neue Hoffnungen für den Verlauf der Fahrt und für das Leben Andree« lassen sich leider a,« die ser Nachricht nicht schöpfen ; die lange Zwischenzeit, au« der wir keine positive Nachricht besitzen, wirkt völlig emmuthigend. Als Beitrag zur Geschichte der kühnen denkwürdigen Fahrt, dem sich vielleicht noch weitere Nachrichten hinzugescllcn werden, und al» stolzer Gruß de« energischen Manne» und seiner Genossen, die man den Märtyrern des Wissensdranges beizuzählen allen Grund hat, erweckt da» kostbare Blatt jedenfalls ein hohe» Interesse. — China. Die „Franks. Ztg." meldet au» Schanghai vom 31. August: Im Thale de» Iangtsekiang wirb die Lage be drohlicher, da au» vielen Orten Unruhen gemeldet werden und überall Aufregung herrscht. Waffen und Munition wurden der Bevölkerung auf dem Jangtse zugeschickt und zwar au» dem Arsenal Wusung trotz ver europäischen Kriegsschiffe. Ein deut sche» Geschwader und da» Truppenschiff „Batavia" werden er wartet. Wusung hätte genommen werden können, wenn „Jaguar" hier gewesen wäre. Selbst unser „Seeadler" in Hankau wäre gefährdet. Die Unruhen im Iangtsethale werden allgemein den Jntriguen der Engländer zugeichriebcn. — Au» Tientsin wird gemeldet, daß in der dortigen Gegend noch täglich Gefechte mit Boxern stallfinden. Große chinesische Lager und moderne Be festigungen sind dort noch zu nehmen, besonder» in der Nähe von Lutai; man nimmt an, daß diese Aufgabe den Deutschen zufallen wird. — Der 2.Admiral de« deutschen Kreuzergeschwa der S telegraphirt au» Tschisu: Kapitän Pohl meldet vom 18. Aug.: Ich bin um 10 Uhr 30 Min. Vormittag« mit HO Mann, 32 Italienern unter Leutnant Sirianni u. 28 Oesterreichern unter Seekadett LechinowSki eingetroffen. Peking ist vollständig besetzt bis auf den Kaiserpalast, der umstellt ist und nicht beschossen werden soll. Deutschland ist der nordwestliche Theil der Stadt zugewiesen. Am 18. August früh ist die Leiche de» Freiherrn von Kctteler beerdigt worden. Nach Vereinbarung mit dem rus sischen General nimmt Deutschland auch an der Bewachung de« Kaiserpalastes theil. — Generalmajor von Hoepfner telegraphirt: Infolge langwieriger Brückenausbesserungen sind Artillerie und Train erst am 27. August in Iangtsun eingetrofsen. Ich reite nach Peking voraus. Seesoldat Weber au» Monschein ist beim Brückenbau ertrunken, Kanonier Escher au» Wurzbach wurde überfahren und ist gestorben. — Der 2.Admiral de» deutschen Kreuzergeschwa ders meldet au» Taku: Kapitän Pohl» Meldungen vom 20., 21. und 22. August sind eingetrofsen. Er berichtet: Am 19. August Nachmittag» haben unsere Mannschaften den Tempel im Nord- westtheile der Chinescnstadt al« Unterkommen und zum Schutze gegen Plünderungen besetzt. Nacht» wird innerhalb und außerhalb der Chinescnstadt dauernd geschossen. Die Proklama tionen der Generale gegen da» Plündern haben bisher vollen Erfolg nicht gehabt. Am 21. August ist Kapitänleutnant Huhl von S. M. S. „Hertha" mit 94 Mann eingetroffen. Die mi litärische Aufklärung nach Süden findet bi» 18 Kilometer alle- frei. 50 Kilometer entfernt sollen 29,000 Mann chinesische Truppen stehen. Die Aufklärung vom 22. August hat bestätigt, daß bi» 25 Kilometer nach Süden alle» frei ist. Die Deutschen besetzten am 22. August da» Thor im Nordwesten der Chinesen stadt. Der Gesundtheit-zustand der stark angestrengten Leute ist gut. Für den 23. August ist eine Sitzung über da» weitere