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Amts- Md Mmckktt für deu Ubonnement oirrtelj. 1 M. 20 Ps. einschliehl. de» »Jllustr. Unterhaltungibl.-' a. der Humor. Beilage »Seifen» ölafen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Gchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. <Krsch«t«t wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die ^einspaltige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Ps. Dienstag, den 7. Angust Verantwortlicher Redaktmr, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ----- 47. Jatzrgaug. " — Bekanntmachung. Unseren Bekanntmachungen vom 28. April und 18. Juni 1897, die Reinigung von Straßen und Plätzen betreffend, wird nicht gehörig nachgekommen. Es wird nunmehr gegen die zur Reinigung verpflichteten Personen bei Zuwider handlungen mit Geldstrafe von mindestens 10 Mark eventuell entsprechender Haftstrafc vorgegangen werden. Eibenstock, den 28. Juli 1900. Der Rath der Stadt. Hesse. L. Auf folgende Bestimmungen des Reichsgesetzes vom 30. Juni 1900, die Bekämpf ung gemeingefährlicher Krankheiten betreffend, wird besonders aufmerksam gemacht: g 1 Jede Erkrankung und jeder Todesfall an Aussatz (Lepra), Cholera (asiatischer), Fleckfieber (Flecktyphus), Gelbfieber, Pest (orientalischer Beulenpest), Pocken (Blattern), sowie jeder Fall, welcher den Verdacht einer dieser Krankheiten erweckt, ist der für den Aufenthaltsort des Erkrankten oder den Sterbeort zuständigen Polizeibehörde unverzüglich anzuzeigen. Wechselt der Erkrankte den Aufenthaltsort, so ist dies unverzüglich bei der Polizei behörde des bisherigen und des neuen Aufenthaltsorts zur Anzeige zu bringen. 8 2. Zur Anzeige sind verpflichtet: 1) der zugezogene Arzt, 2) der Haushaltungsvorstand, 3) jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, 4) derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todes fall sich ereignet hat, 5) der Leichenschauer. Die Verpflichtung der unter Nr. 2 bis 5 genannten Personen tritt nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. 8 5. Landesrechtliche Bestimmungen, welche eine weitergchende Anzeigepflicht begründen, werden durch dieses Gesetz nicht berührt. Durch Beschluß des Bundesraths können die Vorschriften über die Anzeigcpflicht (§8 1 bis 4) auf andere als die im 8 1 Absatz 1 genannten übertragbaren Krankheiten ausgedehnt werden. 8 4b. Mit Geldstrafe von zehn bis einhundertfünszig Mark oder mit Hast nicht unter einer Woche wird bestraft: I) wer die ihm nach den 88 2, 3 oder nach den auf Grund des 8 b vom Bundes- rathe beschlossenen Vorschriften obliegende Anzeige unterläßt oder länger als vierundzwanzig Stunden, nachdem er von der anzuzeigenden Thatsache Kennt lich erhalten hat, verzögert. Die Strafverfolgung tritt nicht ein, wenn die Anzeige, obwohl nicht von dem zunächst Verpflichteten, doch rechtzeitig gemacht morden ist. Das genannte Reichsgesetz liegt wie üblich in der Rathsexpedition zur Einsicht öffent lich aus. Schönheide, am 31. Juli 1900. Der Gemcindevorsland. I. V.: F. Oschatz, Gem-Aeltester. Die Einlagebücher Nr. 1854, 3880, 3331, 3534 der hiesigen Sparkasse werden, nachdem die dreimonatliche Ausrufungssrist abgelaufen ist, hierdurch für ungiltig erklärt. Schönheide, am 2. August 1900. Der Gemeinderath. ' I. V.: vr. Penzel, Gemeinde - Aeltester. Kl. Holz-Versteigerung. Staatssorstrevier Wildenthal. Drechsler s Gasthof zu Wildenthal. Dienstag, den 14. August, Vormittags 10 Uhr. 25820 fichtene Klötzer, 7—15 em stark, I , 8279 „ „ 16—22 „ „ > 3,- und 4 m lang, / Abth. 43 (Kahlschlag — 2533 , » 23—49 , » s s Winterschlag), Abth. 3 bis 81 rm » Ilutzkuüppek, t 88 (Durchforstungs- und 427 „ » Arennscheite und Knüppel, i Einzelhölzer). 200 „ , Kelle ' Die Arennhökzer komme» vor 12 Mr nicht zur Merlteigenmg. Königliche Forstrevierverwaltung Wildentyal und Königliches Forstrentamt Schneider. Eibenstock, am 4. August 1900. Herlach. nung sein, aber auch zugleich ein Ausdruck Meiner Zufriedenheit, daß Ihr nicht dem schlechten Beispiele der durch vaterlanbslose Agitatoren verführten Arbeiter Hamburgs gefolgt seid, sondern den Patriotismus des deutschen Arbeiter« fleckenlos gewahrt und wacker milgearbeitet habt für die Schlagfertigkeit unserer braven Armee. Ehrlos der, der im Moment der Gefahr sein Vaterland im Stich läßt! Erhallet Euch den guten deutschen Geist, den Ihr bewiesen, dann wird der Dank des deutschen Volkes und Meine Anerkennung Euch nie fehlen." — Als des Kaisers Stellvertreter geht Prinz Heinrich zu den Beisetzungsfeierlichkeiten nach Rom. — Der Kommandeur des 2. (bayrischen) Bataillons des 4 Ostasiatischen Infanterieregiments, Major GrafMontgelaS, stiftete, den »Münchener Neuesten Nachrichten" zufolge, ein Kapital von 10,000 Mk., au« dessen Zinsen die während der Expedition nach Ostasien dienst- und erwerbsunfähig gewordenen Unteroffiziere und Mannschaften fortlaufende Unterstützungen er halten sollen. — Frankreich. Die energisch betriebene Untersuchung wegen de» Attentat- auf den Schah erziebt, daß cs sich nicht um eine bloße »Kundgebung", sondern um eine ernstliche Absicht de« Attentäter« handelt. Der Name desselben ist Salson; er ist Südsranzose. Auf den Schah hat der Vorgang doch einen so liefen Eindruck gemacht, daß er seine Englandreisc aufgegeben und direkt nach Persien zurückzukehren beabsichtigt. — England. Die Kosten de« südafrikanischen Kriege« für England, die im KricgSbudget absichtlich etwa« verschleiert gehalten wurden, hat der Liberale Harcourt aus 80 Mill. Pfund veranschlagt. Aus seine Frage, wer da« bezahlen soll, erfolgte vom RegierungSlisch keine Antwort. — Italien. Da« Komplott zur Ermordung de» Königs von Italien soll, wie die »Jtalie" behauptet, nach Entdeckung der italienischen Polizei in Amerika und Pari» geschmiedet sein. ES bilde die» die erste Stufe. Andere ähnliche Verbrechen sollen in Europa zur Ausführung kommen. Nach Privatmeldungen soll e» seststehen, daß BreSci nicht nur der Anarchistenbande ange- hörte, zu welcher Laserio und Luccheni zählten, sondern daß BreSci diese auch persönlich kannte. Er verkehrte mit ihnen 1894 zu Pari», wo Zusammenkünfte in der Rue de Bruxelle» stattsandcn; nach Caserio» Mordthat flüchteten BreSci und Luccheni. — Zu den polizeilichen Nachforschungen nach den etwaigen Mitschuldigen an der Ermordung de» König» Humbert übermittelt der Telegraph folgende Meldung au» New-Dork, 4. August: »Der New Hort Herold" meldet: Die Polizei und die italienischen Behörden sind im Besitz von Material, da» al» ein unbestreitbarer Beweis dafür angesehen wird, daß in New-Dork und Paterson ein gewaltige» Komplott gegen gekrönte Häupter geschmiedet worden sei. Die Anarchisten, von denen man annimmt, daß sie abgegangen sind, um den König Humbert und andere Herrscher zu tödten, haben verschiedene Routen ge wählt; e» haben sich immer mehrere von ihnen für denselben Zweck zusammengethan, damit, fall» einer von ihnen einen Fehl schlag haben oder vor der Thal zurückschrecken sollte, immer ein Aus der Woche. Wie schrecklich hat die vergangene Woche alle Diejenigen enttäuscht, die da meinten, der junge Serbenkönig habe mit seiner verblüffenden Verlobung für die sonst an politischen Er eignissen so arme Sommersaison den Vogel abgeschossen! Die Rcvolverschüsss von Monza haben denn doch ein weit stärkere» Echo in der ganzen zivilisirten Welt erweckt. Wenn je der Ausspruch: »Von den Todten soll man nur Gute» reden" all gemeinste Beachtung gefunden hat, so angesichts der schnöden Mordthat, die dem Leben König Humbert« ganz unerwartet schnell ein Ziel setzte. Selbst Blätter, denen ein Fürst sonst nicht« gilt, beeilten sich ängstlich darzuthun, daß gerade der er mordete König ein Muster aller menschlich schönen Tugenden gewesen sei. Deutschland« Trauer um den jäh Dahingemordeten ist sicher ebenso echt, wie die Italien«, und sic kann nur ge mildert werden durch die feste Gewißheit, daß Viktor Emanuel UI. die politische Erbschaft seine» Vater« heilig hält. Der Umstand, daß Kardinal Feraeri im Auftrage de« Papste» die Leiche de« König« einsegnete, hat überall die größte Aufmerksamkeit erregt und die Hoffnung wachgeruken, daß c« dem dritten König de« vereinigten Italien gelingen werde, mit dem päpstlichen Stuhl zu einem gedeihlichen Uebereinkommen zu gelangen. — Noch ein zweite», aber glücklicher Weise unblutig verlaufene« Attentat auf ein gekrönte« Haupt brachte die Woche: am Donnerstag versuchte ein Individuum in Pari» den Schah von Persien zu erschießen. E» blieb bei der bösen Absicht, die vereitelt wurde, ehe sic sich in dic That umsetzen konnte. Ob ein Zusammenhang zwischen diesem Attentat und dem in Monza besteht? Oder ist e« nur die »Duplizität der Ereignisse", der man in der Geschichte so ost begegnet?! — Vierundzwanzig Stunden nach der Greuclthat von Monza schloß ein deutscher Fürst seine Augen für immer. Zum zweiten Mal seil sieben Jahren ist der Thron der Herzog- lhümer von Sachscn-Koburg und Gotha verwaist und zum dritten Mal seither wird die Erbfolge daselbst zum Gegenstand öffent licher Erörterung gemacht. Da« deutsche Volk«empfinden sträubt sich gegen die Möglichkeit, daß ein deutscher Staat wie ein Landgut durch Erbgang an einen fremden Fürsten gelangen kann und diesem Vott«empfindcn hat man dadurch Rechnung getragen, daß der neue jetzt l6jährige Herzog seine Ausbildung in Deutsch land erhält. — Man erfährt nun auch, au» welchem Grunde dic Hochzeit Jung - Alexander» einen Ausschub von 8 Tagen ge funden hat: der serbische Thron war zur Ausstellung in Pari» und mußte erst herbei geschafft werden. In Anbetracht diese« Umstande« waren auch wohl die Nachrichten von der wachsenden Aufregung In Serbien wegen der Vcrlobung«affäre stark über trieben; ein »Thronwechsel" hätte ja doch nicht stattfinden können. — Während die Tran«vaalmeldungen immer uninteressanter werden, wenngleich die Buren den Engländern immer noch genug zu schaffen machen, lauten die Nachrichten au« dem fernen Osten immer Hoffnung» freudiger. S» steht fest, daß außer Herrn v. Ket teln die Gesandten in Peking noch leben, wenn auch nicht gerade wie die Vertreter mächtiger Polentaten ; aber sie leben doch und der englische Vertreter meldet sogar mit Genugthuung, daß sie noch Pferde haben. Die chinesische Regierung läßt alle Minen sprengen, um die Fremdmächte von einem Vormarsch gegen Peking abzuhallen. Aber e« hilft ihr nicht«: Der Vormarsch soll be gonnen haben, nachdem man sich volle zehn Tage darüber gestritten hatte, wer den Oberbefehl führen solle. Zu einer Einigung darüber ist e« nicht gekommen: Amerika, England und Japan operiren nun aus eigene Faust. Erst um die Mitte de» Monat« treffen unsere See-Bataillone in Taku ein und c« muß der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß alsdann Peking schon genommen und die dort zurückgehaltcnen Europäer befreit sind. Die Bremerhavener Kaiscrrcde an die ersten nach Ostasien ab gehenden Mannschaften der freiwilligen Seebrigade hat in der in- und ausländischen Presse besonder» wegen de» Satze«: »Pardon wird nicht gegeben. Gefangene werden nicht gemacht" die mannigfachste Erörterung gefunden. Dic Kritik bewegte sich von der Ableugnung über die Umdeutung bis zur Verthci- digung. Wenn sich aber ein Mitglied de« englischen Parlaments, Tanner, dazu »erstieg, zu fordern, daß englische Truppen nicht mit den Deutschen Schulter an Schulter marschiren dürsten, so hat der Redner ganz und gar vergessen, daß erst vor wenigen Monaten England» Truppen bei ElandSlaagte die umzingelten und um Pardon bittenden Buren wie eine Hammelherde kalt blütig niedergeschossen haben! Und man mag die Dinge auf fassen wie man will: ein gewaltiger Unterschied besteht denn doch zwischen den um ihre Freiheit und Unabhängigkeit kämpfen den Buren, die e» ihren Feinden gegenüber nie haben an Edel- muth fehlen lassen, und den fanatischen Boxern, dic den Ge sandten Deutschland«, christliche Missionare und Chinesen, wehr lose Kaufleute, Greise, Weiber und Kinder erbarmungslos nieder metzeln. Tagesgeschichte. — Deutschland. Se. Majestät der Kaiser begab sich am Freitag Abend von Bremerhaven zu den Bcifetzungsscierlich- keiten nach Coburg. Kurz zuvor hatte in dem großen Saale der Lloydhalle die Vertheilung von Ehrungen an je 15 Arbeiter de» Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linic durch den Kaiser in Anwesenheit der Umgebung und der Direktoren der beiden Gesellschaften stattgefundcn. Hierbei hielt Se. Maje stät folgende Ansprache: »Ihr seid hier versammel' worden, um Meinen Kaiserlichen Dank zu empfangen für die Hingabe und Aufopferung, mit der Ihr an der Fertigstellung der Dampfer für Meine Offiziere und Soldaten gearbeitet habt. Dank Eurem rastlosen Bemühen ist die prompte und pünktliche Absendung der Transporte möglich geworden. Dadurch habt Ihr e» einmal er möglicht, daß unsere Truppen möglichst schnell auf den Kampfplatz kommen, zum Andern habt Ihr unsere Leistung-sähigkeit auf die sem bisher »on un« noch nicht betretenen Gebiete vor der ganzen Welt in« beste Licht gesetzt und dadurch nach beiden Richtungen hin unserem Vaterlande unschätzbare Dienste erwiesen. Die Au»- zcichnungen, di« Ich Euch dafür verleihe, sollen Meine Anerken-