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Amts- ick MeWdlatt für de« Abonnement viertelj. I M. 20 Pf. einschlietzl. dis „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Zeisen dlosen'- in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reich-postanstalten. «8. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - - >... , im- 48. Jahrgang. —- - Dienstag, den 11. Juni Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Thcile die gespaltene Zeile 30 Pf. LSOL Auf dem den Gasbeleuchtunzzs-Akticn-Verein in Eibenstock betreffenden Blatte 97 des Handelsregisters für den hiesigen Stadtbezirk ist heute in Abtheilung 2 unter Rechtsverhältnisse eingetragen worden, daß der Gesellschaftsvertrag vom 31. Mai 1869 durch Beschluß vom 22. November 1900 laut Noteriatsprotokoll von demselben Tage ab geändert ivorden ist. Eibenstock, den 29. Mai 1901. Königliches Amtsgericht. Hg. Auf dem die Firma V. Aktiengesellschaft für Tafelglasfabrikation in Weitersglashütte — Zweigniederlassung des in Radeberg unter gleicher Firma be stehenden Hauptgeschäftes — betreffenden Blatte 238 des Handelsregisters für den hiesigen Landbezirk ist heute eingetragen worden, daß die Zweigniederlassung in Weitersglashütte aufgehoben ist Eibenstock, den 31. Mai 1901. Königliches Amtsgericht. Hg. Für sofort aushülssweise aus einige Wochen Lohnschreiver gesucht. Königliches Amtsgericht. «hrig. Bekanntmachung. Eltern, Erzieher, Pfleger :c. werden hiermit angewiesen, etwaige körperliche Lei de» ihrer die hiesigen Bürgerschulen besuchenden Kinder bez. Pflegebefohlenen der Schuldirektion oder dem Klassenlehrer bekannt zu geben, damit der betreffende Lehrer aus kranke Kinder in geeigneter Weise Rücksicht nehmen kann. Eibenstock, am 7. Juni 1901. Dcr Rath der Stadt. Hesse. Lpm. Auslegung der Umählcrlislc zur LandtagswM betreffend. Die Liste der stimmberechtigte« Urwähler der Stadt Eibenstock zur Wahl für die 2. Kammer der Ständeversammlung im 28. städtischen Wahlkreise liegt eine Woche lang, und zwar vom 15. Juni Vis mit 21. Juni 1001 in der Registratur de» unterzeichneten Stadtrathe» öffentlich au«. Das Recht der Einsichtnahme in die Liste ist für jeden Betheiligten auf die Bcfugnitz beschränkt, von der eigenen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Personen Kennr- nitz zu nehmen, welche dazu schriftliche Vollmacht crtheilt haben. Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Litte find, bei Verlust derselben, binnen drei Tagen nach Ablauf der vorgedachten Frist, da» ist bi« zum 24. Juni 11101 schriftlich oder mündlich hier anzubringen. Eibenstock, am 10. Juni 1901. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Aus Anlaß der im 42. ländlichen Wahlkreise bevorstehenden Wahl eines Abgeord neten zur zweiten Kammer der Ständeversammlung ist für Schönheide eine Liste der daselbst stimmberechtigten Urivähler ausgestellt worden. Diese Liste wird vom 15. Juni lMU ab eine Woche lang im hiesigen Rathhausc — Zimmer Nr. 3 — während der gewöhnlichen Geschäftsstunden zur Einsichtnahme für jeden Betheiligten ausliegen. Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der llrwählerlistc sind, bei Verlust derselben, binnen drei Tagen nach Ablauf der vorerwähnten Auslegefrist schriftlich oder mündlich hier anzubringen. Schön hei de, am 10. Juni 1901. Dic Gcmcindcöchöldc. Holz-Versteigerung aus Eibenstocker Staatssorstrevicr. In Hendels Hotel zu Lchönheiderhammer sollen Dienstag, den 18. Juni 1881, von Mittags 1 Uhr an 431 Stück weiche Stämme, 10—15 em Mittenstärke, 387 „ 16—22 „ 81 23-35 . . i 77 „ buchene Klötzer 8—15 ., Lberstärke, / 35 16-56 . . s 6058 „ weiche „ 7—15 „ „ 7849 SS . 16—22 . 6340 23-67 „ „ . 18 „ fichtene Derbstanaeu. 10—15 „ unlerstärke, i 10 rm Harle, 225,- >iu weiche üSreunlcheite, ß 6,.-, . „ 81 „ „ Areunkuiippek, > 2 „ „ 59 90 „ „ Aekc, „ weiches Htreureikg Auf den Schlägen der Ab- theilungcn 15, 38, 40 41 u. 76, sowie im Einzelnen der Abtheilungen 26, 38, 41 und 44 gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revicrverwaltung ertheilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, am 8. Juni 1901. Königl. Forftrevierverwaltung. Königl. Forstrentamt. Aach. verlach. Jahrmarkt in Iohanngcolgcilstadt am 24. und 25. Kuni 1901. Belgien und der Gongostaat. Belgiens Regierung und Volksvertretung find gegenwärtig vor eine schwere Entscheidung gestellt, indem e» sich darum han delt, ob, wann und unter welchen Bedingungen Belgien den Congostaat eigenthümlich übernehmen soll. Der genannte Staat nimmt das gcsammtc Aequatorialgebiet von Afrika ein. Er reicht von der Sahara im Norden bi« zu den englischen Besitzungen im Süden und von den inneren großen Scecn Dcutsch-Ostasrika» bi» zum Atlantischen Ozean, woselbst sich sein Gebiet allerdings bi» auf die llfer de« Eongoftrome« zusammenschnürt. Der Sou verän de« Sande» ist der König der Belgier, Leopold der Zweite, der einen großen Theil seine« Privatvermögen», 20 Mill. Frank, in den Congostaat hineingestcckt haben soll. Dic Eongoregierung har ihren Sitz in Brüssel. Ihre Mitglieder haben ihre belgische Sraal»angehörigkeil ausgegeben und unterstehen nun dem Sou verän de« Congostaate«, König Leopold. Man sollte meinen, daß sich unter solchen Verhältnissen die Regelung der eingang» gedachten Fragen sehr leicht herbeisühren ließe. Da» ist jedoch keineswegs der Fall. Im Juli 1890 ist zwischen der belgischen und der Longo-Regierung ein Vertrag zu stände gekommen, laut welchem Belgien jederzeit da» Recht haben 'ollte, den Eongostaar unentgeltlich zu übernehmen. Diese harte Bedingung mußte sich die Regierung de« Congostaate« gefallen lassen, weil sie in großer Finanzvcrlegenheit war und belgische« Geld sich unter andern Bedingungen nicht verschaffen ließ. Die ser Vertrag war mit dem 17. Februar diese« Jahre» endgültig abgelaufen und ganz unbegreiflicherwcise hat Belgien von seinem Annexion«rechle keinen Gebrauch gemacht. In den verflossenen 11 Jahren seit dem Vertragsabschluß hat der Congostaat einen ungewöhnlichen Aufschwung genommen; seine Finanzen haben sich derart gebessert, daß er der Beihilfe Belgien» nicht mehr bedarf und die congoftaatliche Regierung ist nicht zum zweiten Male geionnen, da« Schicksal de« ihr unterstellten Staatswesen» in die Hand Belgien» zu legen. Sie fühlt sich jetzt stark genug, auf eigenen Füßen zu stehen. Dem belgischen Parlament liegen gegenwärtig zwei Ent würfe vor, die die brennend gewordene Angelegenheit regeln sollen. Der Entwurf der belgischen Regierung »erlangt die Erneuerung der im Februar abgelausenen früheren Konvention, jedoch mit dem Unterschied, daß die Annexion de« Congostaate« erst dann erfolgen soll, wenn die congoftaatliche Regierung dazu auffordrrt, spätestens aber beim Ableben König Leopold«, der in seinem Testament das Eigcnthum de« Congostaate« an Belgien ablritt, danach würden sich die Ansprüche Belgien« wesenllich auf da« gedachte Testament stützen. Nun ist aber keinem Menschen be nommen, sein Testament zu ändern und c« können sehr wohl Verhältnisse einlrelen, die auch den König Leopold zu einer sol chen Aenderung bewegen. Belgien hätte dann Hunderte von Millionen in den mittelafrikanischen Staat hineingestcckt und könnte schließlich leer auSgehcn. Au« diesen Rücksichten haben dic Konservativen unter Führ ung Le« früheren Ministerpräsidenten Beernaert in der Kammer einen Gegenentwurf eingebracht, derselbe fordert die sofortige Annexion de« Congostaate« und überläßt dem Parlament die weitere Regelung. Natürlich wäre zur Durchführung diese« Plane« nicht nur dic Zustimmung der beiden belgischen Kammern, sondern auch die der congostaatlichen Regierung nolhwendig, dic aber nicht so ohne Weiteres zu haben sein wird. Der König fürchtet nämlich, daß durch die Einmischung de« Parlament« die gedeihliche Entwickelung de« Congostaate» gehemmt werden könne; deshalb fordert er für seine Lebensdauer die absolute Souveränität für den Congostaat, auch nach der Annexion, was man ihm an gesichts der großen von- ihm persönlich gebrachten Opfer wohl nicht verdenken kann. Für die internationale Lage hat der Fortbestand de« Congo- staatc» unter belgischer Leitung insofern ein Interesse, al« Frank reich am Congostaat ein Vorkaufsrecht besitzt. E« ist vortheil- baft für den Weltfrieden, daß sich da» Eigcnthum an unserer Mutter Erde auf möglichst viele Mächte »ertheilt und daß zwi schen den Besitzungen der Großen kraftvolle Pufferstaaten bestehen. Der Congostaat bildet einen solchen! Dar belgische Parlament sieht sich vor die Wahl gestellt, entweder die Forderung de« König« gut zu heißen und dann wären mit einem Schlage alle Schwierigkeiten beseitigt, andern- fall« würde sich da» Parlament mit den mageren und unsicheren Aursichten begnügen müßen, die ihnen der RegierungSentwurs bietet, die aber ein paar Federstriche de« König« — ein Kodizill zu seinem Testament — hinfällig machen können. Tagesttefchichte. — Deutschland. Kaiser Wilhelm har eine Denkmünze für die Theilnehmer an der China-Expedition gestiftet. Die Denkmünze wird in Bronze (für aktiv betheiligt gewesene Offi ziere und Mannschaften) und in Stahl (für Personen, dic sich sonst um dic Expedition verdient gemacht haben) verliehen. Die Denkmünze zeigt auf der Vorderseite einen Adler, der einen Drachen unter seinen Fängen hält. Auf der Rückseite de« Kaiser« Namenszug, darüber dic Kaiserkrone, und bei ter Denkmünze au« Bronze die Inschrift: „Den siegreichen Streitern 1900 China 1901", bei denjenigen au» Stahl: „Verdienst um dic Expedition nach China". Die Denkmünze wird an einem orangefarbenen, 36 Millimeter breiten, weißgeränderten, mit rothen und schwarzen Streifen durchzogenen Band getragen. — Eine Extra-.Ausgabe de« „MilitärwochcnblatteS" ver öffentlicht die Stellenbesetzung für die ostasiatschc Besatz ungsbrigade. Die Brigade hat 3 Jnfantcrieregimenter, 1 Eskadron Jäger zu Pferde, 1 Artillerieabthcilung, 1 Kompagnie Pioniere, 1 Kompagnie Train mit 1 Pferdedepot, eine halbe SanitätSkompagnie, 1 Etappenkompagnie und 2 Feltlazarethc. Kommandeur ist Generalmajor v. Rohrscheidt, bisher Oberst und Kommandeur de» 3. ostasiatijchcn JnfanteriercgimenlS. Kom mandeure sind dic Obersten Graf v. Schlippcnbach, Freiherr v. Ledebur und Grueber. — Die „Nat.-Ztg." widmet den Ersolgen de» von einer Reise nach Ostasien und Amerika heimgekchrtcn Generaldirektor« der Hamburg-Amerika-öinic, Baltin, einen längeren Artikel, in dem u. a. gesagt wird: Ballin hat den fertigen Plan einer neuen unter deutscher GeschäftSleitung stehenden PerkchrS- straße zurückgebracht. Die genannte SchisfSgcsellschaft will den schon lange gehegten Plan auSsühren, die letzte große Lücke in dem die Erde umspannenden Netze deutscher Dampferlinien durch die Schaffung einer neuen Linie quer über den Großen Ozean von San Francisco nach Ostasien auszufüllen. Um eine mög lichst einheitliche Verbindung zwischen dieser Linie und der alten Linie Hamburg-Ncwhork zu schaffen, hat die Gesellschaft ferner mit einer großen nordamcrikantschen Eisenbahngesellschaft einen Vertrag abgeschlossen, der ihr den nolhwendigen Einfluß aus die Eisenbahnverbindung der Zwischenstreckt sichert. Außerdem hat Ballin in Schanghai ein am Eingang de» Hafen« am tiefen Wasser liegende» Landgebiet erworben, um eine möglichst günstige Endstation für die große Linie Hamburg-Newhork-San Francisco- Schanghai anzulegen. Die „Nat.-Ztg." ist der Ansicht, daß e« sich ermöglichen lasse, auf diese Weise in Bezug aus den Tarif die sibirische Bahn zu schlagen. Der Seeweg über Indien bleibe