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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint , , >4^*1 e Abonnement S3LL-- Lmik des Amtsgerichts Tibeichock -MZ -sertionspreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs» Zeile 10 Pf und dessen Amaebuna. P°st-Nst°lten Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — — »7. S-Srg»««. 3. Dienstag, den 7. Januar 18SO. Bekanntmachung. Die gemischten ständigen Ausschüsse sind im Jahre 1890 wie folgt zusammengesetzt: Akschähungs -Ausschuß. Stadkrath Commerzienrath Hirschberg, Vorsteher, Stadtrath Rechtsanwalt Landrock, 2. Rathsmitglied, Stadtrath Kfm. C. I. Dörffel,s Stell- „ „ C. G. Dörffel,! Vertreter, Kaufmann Wilhelm Dörffel, „ Ludwig Glaß, „ Richard Hertel, Brauereibesitzer Moritz Helbig, Maurermeister Oswald Kieß, Fuhrwerksbesitzer Alban Meichsner, Kaufmann Bernhard Meischner, Bretmühlenbesitzer Richard Möckel, Hutmachermeister Hermann Rau, Rentamtmann Wolfsramm. Armen-Ausschuß. Der unterzeichnete Rathsvorstanv, Vor sitzender, Sladtrath Kaufmann C. G. Dörffel, Stellvertreter, Photograph Gustav Bartholi, Kaufmann G. E. Tittel, Di. inest. Zschau. Aau-Ausschuß. Stadtrath Kaufmann C. I. Dörffel, Vorsitzender, Stadtrath Kaufmann C. G. Dörffel, Stellvertreter, Gärtner Bernhard Fritzsche, Brauereibesitzer Moritz Helbig, Fuhrwerksbesitzer Alban Meichsner, Bretmühlenbesitzer Richard Möckel, Schmiedemeister Hermann Tamm. Aeuerkösch- und Aelenchtungs- Ausschuß. Stadtrath Kaufmann C. G. Dörffel, Vorsitzender, Stadtrath Kaufmann C. I. Dörffel, Stellvertreter, Buchvruckereibcsitzer Emil Hannebohn, Lehrer Emil Herklotz, Kaufmann Louis Kühn, „ Alfred Meichßner. Haushaktplan- und Nechnungs- Ausschuß. Der unterzeichnete Rathsvorstand, Vor sitzender, Stadkrath Rechtsanwalt Landrock, Stell vertreter, Kaufmann Friedrich Brandt jun., „ Gustav Diersch, „ Eduard Friedrich. Schul-Ausschuß. Der unterzeichnete Ralhsvorstand, Bors., Stadtrath Rechtsanwalt Lanvrock, Stell vertreter, Kaufmann Louis Kühn, „ Ludwig Gläß, „ Wilhelm Dörffel, Uhrenfabrikant C. W. Lorenz sen. Kaufmann Richard Hertel, Gärtner Bernhard Fritzsche. Eibenstock, am 4. Januar 1890. Sparkaisen -Ausschuß. Der unterzeichnete Rathsvorstand, Vor sitzender, Stadtrath C. I. Dörffel, Stellvertreter, Kaufmann Friedrich Brandt sun., Gustav Diersch, Eduard Friedrich. Oscar Georgi, Alfred Meichßner, Emil Schubart. Der Stadkrath. Löscher, Bürgermeister. Reumann. Bekanntmachung. Nachdem die Einweisung der neu- und bez. wiedergewählten Stadtverord neten und die Wahl des Vorstehers sowie des stellvertretenden Vorstehers in der am 2. dieses Monats abgehaltenen 1. öffentlichen Sitzung des Stadtverord- neten-Collegiums erfolgt ist, setzt sich dasselbe wie folgt zusammen: I. Drittel. Fuhrwerksbesitzer Alban Meichsner, Kaufmann Louis Kühn, „ Emil Schubart, „ Ludwig Gläß, Maurermeister Oswald Kieß, Kaufmann Gustav Diersch, „ Oscar Georgi. II. Drittel. Kaufmann Alfred Meichßner, stell- vertr. Vorsteher, Photograph Gustav Bartholi, I vr. inest. Hugo Zschau, Kaufmann Bernhard Meischner, Hutmachermeister Hermann Rau, Kaufmann Friedrich Brandt sun., Lehrer Emil Herklotz. III. Drittel. Kaufmann Richard Hertel, Vorsteher, Brauereibesitzer Moritz Helbig, Buchdruckereibesitz. Emil Hannebohn, Gärtner Bernhard Fritzsche, Bretmühlenbesitzer Richard Möckel. Kaufmann Gustav Emil Tittel, „ Eduard Friedrich. Eibenstock, den 4. Januar 1890. Der Stadkrath Löscher, Bürgermeister. Neumann. Hagesgefchichte. — Deutschland. Am Neujahrstage hat der Kaiser bekanntlich im großen Lichthofe des Zeug hauses der Paroleausgabe für die Generalität und die Offizierkorps der Berliner Garnison persönlich beigewohnt. Der Kaiser hat dabei an die Versam melten eine kurze militärische Ansprache gerichtet, über deren Inhalt nachträglich Folgendes bekannt wird. Nachdem der Monarch darauf hingewiesen hatte, daß die Armee in jeder Minute bereit sein müsse zur Vertheidigung des Vaterlandes, fuhr der selbe fort, daß zwar alle Mächte und allen Mächten voran Deutschland ernstlich darnach trachteten, der Welt die Segnungen des Friedens zu erhalten. Das entbinde aber das Heer nicht von seiner Pflicht, jederzeit fertig und bereit zu sein, um an die Grenze zu eilen. Die besondere Pflicht der Generale und Offiziere sei es, dieses StetSfertigsein vorzubereiten. Jetzt namentlich gelte es, sich in die Neuformationen und in die durch das neue kleinkalibrige Gewehr und das rauchlose Pulver bedingten Aenderungen einzu leben und die Soldaten zu möglichster Selbstständig keit zu erziehen. Er erwarte, daß die Generale und Offiziere das Ihrige thun werden, damit dies Alles in dem beginnenden Jahre zu gutem Ende gelange. — Bei seinem Aufenthalte in der türkischen Haupt stadt hat Kaiser Wilhelm bekanntlich einen recht günstigen Eindruck von der Tüchtigkeit der tür kischen Truppen erhalten. Wie den .Times" über Wien gemeldet wird, soll der deutsche Kaiser sich jüngst in militärischen Kreisen dahin geäußert haben, daß seinem Ermessen nach die türkische Armee sich in einem ausgezeichneten Zustande der Organi sation befinde und wohl im Stande sei, den mili tärischen Erfordernissen des ottomanischen Reiches zu entsprechen. Ein Krieg gegen die Türkei, sagte der Kaiser, würde künftighin ein kühnes und schwieriges Unternehmen sein, und eine jede Macbt dürfte wohl zögern, sich dem Risiko eines solchen Wagnisses auS- zusetzen. — Ein solches Unheil von so fachmännisch autoritärer Seite wird nicht wenig dazu beitragen können, den Traum einer militärischen Promenade zum Goldenen Horn zu verflüchtigen, das will sagen, die Friedensaussichten um ein weiteres Moment zu vermehren. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die „Post" berichtet in ihrer vorletzten Nummer, „die längst schwebende Frage, ob am preußische» Hose künf tig Escarpins (Schnallenschuhe, kurze Hose und seidene Strümpfe) getragen werden sollen oder nicht, ist entschieden. Ein Befehl Sr. Maj. des Kaisers ordnet für alle am Hofe erscheinenden Civilpersonen, gleichviel welcher Kategorie diese angehören, das Tra gen von EScarpins an, so daß diese also die künftige Hoftracht für Würdenträger des Hofes, hohe Beamte und andere dem Civilstande angehörigen Personen bilden werden." Wie wir vernehmen, bedarf die vorstehende Notiz insofern einer Berichtigung, als das Erscheinen in Escarpins bei Hoffestlichkeitcn nicht allgemein angeordnet, sondern nur frcigcstcllt sei. — Italien. Bei einem Festbanket, welches der Verein der Industriellen in Turin zu Ehren des dort anwesenden Marineministers veranstaltete, be sprach letzterer die Militärausgaben und äußerte dabei, es sei zi, beklagen, daß die europäischen Ver hältnisse einen so großen Druck auf ein Land wie Italien ausübten, welches nur bestrebt sei, in Frieden mit Allen zu leben, und welches, nachdem alle seine Bemühungen der Erlangung der Unabhängigkeit ge golten hätten, jetzt die Nothwendigkeit fühle, sich gänzlich der wirthschaftlichen und sozialen Wiederge burt zu widmen. ES sei zu wünschen, daß dieser Zustand sich zum Besseren wende. Der heißeste Wunsch, den er an diesem Tage aussprechen könne, sei der, daß der Zustand der Ruhe, wozu Italien gelangt sei, sicb derart kräftige, daß bald der Tag kommen möge, wo es möglich werde, die das Land bedrückenden Opfer zu erleichtern. Die Regierung sei von der Pflicht durchdrungen. Alle« zu thun, um diesen Tag möglichst bald herbeizuführen; dieselbe hahe die feste Absicht, die- Ziel zn erreichen. — Belgien. Ueber den Streik der Kohlen arbeiter meldet ein Lütticher Privattelegramm: Die Bergwerksgesellschaften veröffentlichen heute Berichte über ihre Geschäftslage, um den Arbeitern zu be weisen, daß ihnen ein weiteres Entgegenkommen un möglich, im Besonderen eine Kürzung der Schicht bauer »inausführbar sei. Im Becken von Charleroi sind nirgends Ruhestörungen vorgekommen, dagegen wurden auf verschiedenen Gruben des hiesigen Bezirks Bergleute gewaltsam am Einfahren verhindert, was den Bürgermeister von Seraing veranlaßte, Bekannt machungen anschlagen zu lassen, worin mitgetheilt wird, daß von jetzt ab polizeiliche, sowie militärische Hilfe bereit stehe, um derartige Uebergriffe gewaltsam zu verhindern. In Borinage ist bereits ein Dhna- mitatrentat vorgekommen. Vor dem Stadtthor von Mons, nahe dem Stadtgraben Sacre Madame, wurde durch eine solche Explosion die Stadtmauer nicht un erheblich beschädigt. Man befürchtet, daß sich derartige Attentate wiederholen werden. Besonnenere Arbeiter führer mahnen zur Ruhe und fordern auf, Niemand an der Arbeit zu hindern; auch wirken sie dahin, daß nichts unternommen wird, um die Einfuhr aus ländischer Kohlen zu verhindern. Nicht der nationalen Industrie Verlegenheiten durch Kohlenmangel zu be reiten, sondern die Bergwerksgesellschaften und Aktionäre zur Nachgiebigkeit zu bewegen, sei die Aufgabe des Streiks. Unter diesem Gesichtspunkt sei die aus ländische Kohle der Bundesgenosse der Streikenden, weil dadurch die Gesellschaften Absatzgebiete zu ver lieren fürchteten. — Südamerika Mit recht eigenartigen Reformen beginnt die provisorische Regierung in Brasilien ihre Herrschaft. Wie jetzt über Lissa bon gemeldet wird, hat dieselbe neue Namen für die Tage der Woche und für die Monate ange ordnet. Der Sonntag soll künftig heißen Humanidi, Tag des Menschen, im Gegensatz zu der bisherigen Bezeichnung, die in allen romanischen Sprache» „Tag des Herrn" lautet. — Die übrigen Tage sollen heißen: Maridi (Tag des Gatten), Patridi (Tag des Vaters), Fi- lidi (Tag des Sohnes), Fratridi (Tag des Bruders) Domidi (Tag des Hauses), Matridi (Tag der Mutter)' Die neuen Namen der Monate lauten: Moses, Homer, Aristoteles, Archimedcs, Cäsar, Apostel Paulus, Karl' der Große, Dante, Guttenberg, Shakespeare, Des,