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Amts- und Anzeigeblatt für den -MU- SM des Ämisgmchis «deich» sertionspreiS: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Z il-io Pf und dessen Umgebung. P°stanst-lt-n Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. SS. Jahrgang. —— M ISS. Dienstag, den 25. Dezember 1888. Mnn grüß' dich Hott im Jekgepränge, Lhristvaumdürchgsän;tes dmtsches Weich! Morbei die düst re« Lrauerkkänge Kür deine Kaiser, todtenbleich! Morbei das sorgentrübe Mangm, Weik schwär; der Zukunft Kirmament — No wär' die Hoffnung florvehanaen. Nenn kichterhelk der tzhristvaum vrmut! Ztud doch — Sei al? dem frosten Meige«, Mei ast' dem stesten Lichterschein, No Augen glänzen, Sorgen schweige» — Nie manches Menschenkind astei»! Durch seine Mrnst fliegt schmerzlich Meven, And schlägt so mächtig steimatstwärts — Was istm das Weihnachtsftft gegestm ! Ein trauernd, schwerverwundet Ker;. Kimmlisch Irene«, Kammer weist'«. Ä, Weihnachtszauber! Das steute überm Hrdkast fliegt. Als sollte alles sich erneuen. Was stumm und stumpf danieder liegt. Du selbes Jest, so glückesprächtig. Das jede Mrnst erhebmd schwellt. Du westk. so warm und schöpfungsmächtig. Als Ädern Gottes durch die Welt! Wcihollchtcn 1888. - Jen Arm, mein Irennd, und lab uns gesten Hntlana der Straßen Heller Mracht. Ä Meistnachtsjubel, himmlisch Nehm In solcher alückdurchlachtm Macht! Mings frischerklühte Jestessreuden, 3« asten Jenster« gotd'ner Schein, And feierliches Glockenläuten Nill Kerd und Saal und Kammer weih'«. Istm blüh'« der Jugend Kanzgefllde Im goldenen Erinnern auf Mnd zieh'« mit manchem tstenrm Milde Gar westmutstsüß und lind herauf. Ach, tausend Dank, ihr Lieken, Guten, Gb sern ihr seid, ob längst schon todt, Der Schmerz, mag er auch fürder bluten, Ks strahlt ins Kerz ein Morgenroth. — Holz-Bersteigerullg aus Johanngeorgenstadter Staats- Iorstrenier. Im Hotel 8»x« in Johanngeorgenstadt sollen Sonnabend, den 29. Dezember d. I von Vormittags /2I0 Uhr an folgende ZlutsIrSIInvie, und zwar: 56 Raummeter weiche Nutzrollen, 673 Stück weiche Klötzer von 13—15 Ctm. 3703 16-22 1391 23-29 488 30-36 118 „ über 36 Oberst., --;auf den Schlägen in „ sieden Abth.: 10 u. 72, „ -1:' sowie im Einzelnen in „ l Kl den Abth.: 8, 21,22, „ 1^126, 27,30-35, 40, 41, 51, 58 u. 69, sowie ebendaselbst Montag, den 31. Dezember d. I., von Vormittags V2I0 Uhr an nachverzcichnetc als: 259 Raummeter weiche Brennscheite, - . . , 297 . „ Brennknüppel/ 'n den obengenannten 585 „ „ Aeste und 1 Abteilungen, ca. 800 „ weiches Reisig in Haufen auf den Schlägen in einzeln und partieenweise ^en Abteilungen: 17, 46 u. 72 ... gegcn sofortige Bezahlung in kassenmätzigen Munzsorten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Ikreditüberschreitungen find unzulässig. Holzkaufgelder können an beiden Tagen von Vormittags 9 Uhr an be richtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. König!. Forstreviervemaltung Johanngeorgenstadt und König!. Forstrcntamt Eibenstock, Glier. am 21. Dezember 1888. Wolfsramm. Hagesgeschichle. — Deutschland. Kaiser Wilhelm ist jetzt von seinem jüngsten Unwohlsein wieder vollkommen hergestellt. Englische Blätter bringen jetzt zur Ent stehungsgeschichte der letzten Krankheit des deutschen Kaisers die folgenden Mittbeilungen: „Es wurde dem Kaiser im letzten Sommer von seinen Aerzten ernstlich gerathen, den Monat August in Reichcnhall zuzu bringen, da der dortige Aufenthalt im Jahre 1886 ihm sehr gute Dienste geleistet hatte; er mißachtete jedoch diesen Rath und mußte seinen Ungehorsam mit seinem letzten Unwohlsein bezahlen. Sein Arzt erklärt den Marmorpalast in Potsdam für höchst un gesund für den Kaiser, da derselbe trockener und frischer Luft in den heißen Monaten bedarf. Wie man hört, hat Kaiser Wilhelm die Absicht, eine Villa in Reichenhall zu kaufen oder zu miethen und dort im nächsten Sommer für längere Zeit Aufenthalt zu nehmen." — Hierzu bemerken die „N. N.": Soweit unsere Informationen ergaben, ist in der Thal für nächsten Sommer ein zeitweiliger Aufenthalt des Kaisers in Reichenhall von den ärztlichen Berathern des Monarchen in Erwähnung gezogen worden, eine Entschließung aber noch in keiner Weise getroffen. — Straßburg. Die „Köln. Ztg." berichtet: Zur Zeit hält sich hier der Königl. Preuß. Hofmar schall v. Liebenau auf, um mit einer zu diesem Zweck ernannten Kommission die Abnahme des Kaiser palastes für den Kaiserlichen Dienst festzustellen ; weitere Vermuthungen über eine beabsichtigte Reise des Kaisers ins Reichsland dürften sich aus dieser rein geschäftlichen Angelegenheit kaum ableiten lassen. — lieber die Ausführung de« nun im Bau vollende ten Kaiserpalaste« wird folgende« mitgetheilt: Die Bestimmungen über die Räumlichkeiten des Palastes, deren Zwecke und Ausstattung sind seinerzeit von Kaiser Wilhelm I. unter Berücksichtigung der Wünsche des kronprinzlichen Paares getroffen worden, entspre chen aber wohl nicht ganz den inzwischen eingetrete nen Verhältnissen und Bedürfnissen. Kaiser Wilhelm l. hatte bei seiner letzten Anwesenheit in Straßburg im September 1886 den im Rohbau ziemlich vollendeten Palast nicht betreten, sondern nur gelegentlich einer Ausfahrt umfahren, der Kronprinz dagegen halte ihn eingehend besichtigt. Als dauernde Wohnung der kaiserlichen Familie für eine Reihe von Wochen oder Monaten ist der Palast — den knappen Mitteln ent sprechend, die auch bei der Auswahl des Materials zu einer theilweise recht unerwünschten Sparsamkeit zwangen — nicht geeignet; schon der Kronprinz erklärte damals das Gebäude für diesen Zweck als viel zu klein; es ist eben nur für einen vorüber gehenden Manöveraufentbalt und für die mit einem solchen verbundenen Festlichkeiten berechnet. Kaiser Wilhelm I. aber hatte jede Nachforderung an den Reichstag auf'« strengste untersagt und demgemäß war denn auch den ausführenden Baubeamten auf das peinlichste vorgeschrieben, sich jeder Ueberschreitung der Voranschläge, selbst um geringe Beträge, zu ent halten. So ist denn ein Bau entstanden, der in seiner heutigen Gestalt wohl al« ein kaiserliches, und dem entsprechend würdiges Absteigequartier, nicht aber als eine kaiserliche Residenz gelten kann, welche einen längeren Wohnaufenthalt der kaiserlichen Familie gestattet, der vielleicht recht sehr im Interesse der Sache läge. — Zur Ordnung der ostafrikanischen Verhältnisse. Es ist wiederholt yervorgehoben worden, daß die Ausführung de« Vorschlags, wonach das Reich die jetzt der deutsch-ostafrikanischen Gesell schaft obliegenden staatlichen Funktionen im ostafrikan- ischen Küstengebiete übernehmen soll, eine entsprechende Abänderung des Verhältnisses zu dem Sultan von Sansibar zur Voraussetzung haben würde; für da« Küstengebiet ist die Gesellschaft nur Pächter des Sultans auf 50 Jahre, und ihre Beamten haben daher in seinem Namen zu fungiren; ein kaiserlicher Gouverneur würde in diese Stellung nicht eintreten können. Wie die „Nat. Ztg." hört, wird deshalb der Ausweg in Betracht gezogen, einen Reichs kommissar zu ernennen, welcher die Verfügung über die auf Reichskosten anzuwerbende Truppe hätte; daraus würde sich von selbst eine maßgebende Kontrolc über die auf staatliche Funktionen bezüglichen Hand lungen der ostafrikanischen Gesellschaft ergeben. Be stimmte Entschlüsse betreffs der bezüglichen, dem Reichstag nach den Ferien zu machenden Vorlage sind noch nicht gefaßt. Außer dieser wird ferner eine Vorlage über die Subventionirung einer Dampfer linie nach Ostafrika erwartet. Ob es sich dabei um eine von Aden abgehende Zweiglinie der schon be stehenden subventionirten Bremer Linie nach Ostasien oder um eine neue, direkte Verbindung handelt, das steht dahin; falls die letztere beabsichtigt ist, würde sie wohl von Hamburg auszugehen haben, da der Handelsverkehr dieser Stadt mit Ostasien, insbesondere nach der Insel Sansibar, erheblich größer ist, al« der Bremens. Locale und sächfifche Nachrichten. — Eibenstock, 24. Dezbr. Mit heute treten wir in das langersehnte Weihnachtsfest, welches zwar der Uebcrraschungen und Freuden viele bringen wird, aber auch die arbeitsreichste, mühevollste Zeit vor allen Hauptfestcn der christlichen Kirche mit sich bringt. Eine für hiesige Gegend ungewohnte Er scheinung begleitet das diesjährige Fest: wir haben keinen Schnee, wenigsten« liegt derselbe so spärlich, daß uns das anmuthige Bild einer echten erzgebirg- ischen Winterlandschaft verloren geht. Wenn auch der Schlitten nach der böhmischen Grenze zu noch zu benutzen ist, die Straße« der Stadt sind nur mit einer schmutzigen Eiskruste überzogen, über welche Niemand sonderliche Freude empfinden wird. — Dresden. Ueber eine vor Kurzem mit Schieß-Baumwolle vorgenommene Sprengung des Dampfschornsteine« einer Mühle in Deuben bei Dresden durch die Dresdener Pioniere berücktet ein