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Gaul), Ludwig Friedrich v., Arch., geb. 1800 zu Tübingen, f d. 23. Aug. 1869 in Stuttgart, bildete sich unter Oberbaurath Gross zu Stuttgart, Kreisbaurath Fischer in Ellwangen, auf Reisen in Frankreich und Italien, insbesondere Rom, und betrat in seinem 25. J. die praktische Laufbahn, in welcher er während mehr als 30 Jahren im Hoch-, Strassen-, Brücken- und Wasserbau, wie im Eisenbahn bauwesen sehr erspriessliche Dienste leistete. Von den vielen Bauten, welche nach seinen Plänen ausgeführt wurden, führen wir an: die grosse Infanteriekaserne, das kronprinzliche Pal. und die Restauration dgs Hoftheaters zu Stuttgart (in Gemein schaft mit Hofbaumeister Gabriel), die Kirche und das Schulhaus zu Berg und die Kirche zu Loffenau. G. wurde 1846 zum Oberbaurath ernannt und 1852 für seine vielseitigen Verdienste durch Verleihung des Commenthurkreuzes des württ. Kronordens ausgezeichnet. Gaal (Gael, Gool), Barent (Bernhard), Mir. der ersten Hälfte des 16. Jahrh. aus Haarlem, von Ph. Wouverman in der Kunst unterrichtet, malte wie sein Lehrer Jagden, Landschaften mit Pferden, Dorfkirchweihen, Pferdemärkte, in kräftiger Färbung. Von ihm im Mus. von Rotterdam: eine Kuchen machende Bäuerin, ein absteigender Reiter; in Augsburg: ein Schweinemarkt; in Braunschweig: Karten spielende Reiter. Gaal, Pieter, Mir., geb. zu Middelburg 1769, f 1819, erlernte die Kunst bei seinem Vater Thomas, und später bei Perkois und Schweickhart. Nachdem er hierauf mehrere Reisen nach London, Paris und durch einen Theil von Deutsch land gemacht, Hess er sich in seiner Vaterstadt nieder und übte daselbst die Portr.-, Genre- und Ldschftsmlrei, auch malte er lebendes und todtes Wild, Alles mit breitem Pinsel und in einem freien Vortrag. Gaal, Thomas, Mir., geb. zu Dendermonde 1739, f 1817 zu Middelburg als Direktor der Zeiclienak. dieser Stadt, malte Blumen und Vögel in guter Manier. Gabbiani, Antonio Doinenico, Mir. und Kpfrätzer, geb. 1652 zu Florenz, f da selbst 1726, bildete sich unter V. Spada, J. Suterman, V. Dandini und Ciro Ferri zu einem Mir. aus, der mit derselben Geschicklichkeit Historien, Genrestücke, Thiere und Ldschftn in Oel und Fresco malte. In S. Spirito zu Florenz sieht man von ihm auf dem Grunde eines lebensgrossen Kruzifixes im Relief: die schmerzhafte Mutter, St. Johannes den Evangelisten und die am Kreuze knieende Magdalena; in der Pinak. zu München: den h. Franz von Assisi und den h. Petrus von Alcantara; in der Dresdner Gail.: Christus am Tische des Pharisäers Simon. Man kennt von ihm 4 radirte Bl.: die h. Jungfrau n. Parmigianino; das Brustbild eines Alten; das Brustbild einer jungen Frau und eine Ldschft. Museo Fiorentino, wo auch sein Biidniss. Gabbiani, J. Gaetnno, Mir. des 18. Jahrh. in Florenz, f um 1750, malte Portr. von grosser Wahrheit in Pastell. Gnber, August, Xylograph der Gegenwart zu Dresden, aus dessen Atelier schon sehr schöne Holzstiche, meistens für illustrirte Werke, hervorgegangen sind. Wir erinnern an die ausgezeichneten Bl. n. Overbeck (sieben Sakramente), n. Schnorr von Carolsfeld (Christus als Knabe im Tempel lehrend), n. Richter u. A. Gäbet, Franz, Radirer, geb. 1762 (1765) in Wien, f daselbst 1847, radirte einige sehr hübsche Bl., worunter mehrere Ldschftn n. M. Molitor; 6 Bl. Ldschftn (1791) und 6 Bl. Ruinen, Brunnen, Thürme, n. F. E. Weirotter (1791) und mehrere Ldschftn nach eigener Erfindung. Allgemeines Künstlerlexicon. 2. Aufl. II. 1