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Gailego — Galli. 11 Stiche nach italien. Meistern in seinem Fache vervollkommnete, es aber im Ganzen nicht so weit brachte, wie die anderen Künstler aus der Familie G. Seine schönsten Bl. sind: die Verkündigung der Hirten und die Verkündigung der h. Jungfrau n. einem alten italien. Meister; Phaeton auf dem Sonnenwagen n. Stradanus; der h. Hieronymus in der Hölle n. F. Zuccaro; Gf. Ugolino im Thurme zu Pisa n. Stra danus; Coriolan, von den röm. Weibern erweicht, n. demselben; die h. Jungfrau n. einem alten span. Gemälde; die h. Hiltrude n. Otto van Veen. Gailego, F., Bildh. aus Salamanca, führte mit A. de Paz um 1627 die Sculpturen der Sakristei und des Kapitelsaals des Klosters S. Esteban in jener Stadt aus. Gallegos, Fernando, span. Mir., geb. 1475, f 1550, lernte unter Pedro Berruguete und malte in der Art des Roger van der Weide sehr gewissenhaft ausgeführte Bilder. In der S. Cjemenskapelle der Kathedrale zu Salamanca ist von ihm ein Altarwerk, auf dessen Mittelbild Maria mit dem Kinde zu sehen ist, während die beiden Flügel den h. Christoph mit dem Christkind und den Apostel Andreas zeigen. Ehedem sah man in dem Kreuzgang derselben Kirche auch eine h. Jungfrau mit S. Michael und S. Anton, eine Anbetung der Könige und ein vorzügliches Märtyr thum des h. Ignatius. Auch das Hauptaltarblatt der Universitätskapelle in Salamanca war von ihm. Diese Bilder sind aber nicht mehr vorhanden. Dagegen soll sich in der Kapelle des Kardinals Mella in der Kathedrale zu Zamora, eine seiner Haupt arbeiten, ein Altarwerk von sechs Tafeln erhalten haben, das, um 1470 gefertigt, mit seinem Namen bezeichnet ist; sowie ein paar Bilder in der Sammlung der Ak. zu Valladolid, zwei Bischöfe und zwei Heilige darstellend. Bcrmudez. Passavant. Gallendorfer, Sebald, Formschneider zu Nürnberg, fertigte die Holzschnitte zu dem: „Archetypus triumphantis Romae 1493 oder 1494“ und zu Schedel’s Chronik (1493) n. Wohlgemuth. Heller, H. Galletti, Stefano, Bildh. der Gegenwart aus Cento, in Rom, zeigt in seinen Arbeiten viel Schönheit der Form, aber keinen inneren Gehalt: der Erlöser, Marmor (1862); der Frühling, Marmorfig. (1867); das schlafende Christuskind; der ausgesetzte Moses; die Nächstenliebe. Galli ist der Name einer Künstlerfamilie, die sich im vorigen Jahrh. in Italien wie in Deutschland eines grossen Rufs in der Theaterbaukunst und in der Theater dekorationsmalerei erfreute. Fast alle Glieder derselben besassen ein glückliches Talent und zeichneten sich durch Geschicklichkeit aus. Ihre fruchtbare Phantasie ist freilich Schuld an den Ueberladungen, an denen ihre Arbeiten leiden, wodurch sie aber gerade den damaligen Höfen, die sich an Pracht und Glanz zu überbieten suchten, erwünscht entgegen kamen. Da der Stammvater der Familie, Giovanni Maria G., in der Schule des Albani einen Mitschüler hatte, der denselben Namen führte, so wurde jenem zur Unterscheidung der Beiname da Bibiena, von seinem Geburtsorte, gegeben, der sich auf alle Nachkommen übertrug. Fioriiio, j. Galli, Alessandro, gen. da Bibiena, Mir. und Arch., Sohn des Ferdinando G., war geschickt in der Oel- und Wandmalerei und wurde von dem kurpfälzischen Hof, in dessen Diensten er um 1760 starb, beschäftigt; baute die Jesuitenkirche zu Mannheim. Galli, Antonio, gen. da Bibiena, Mir. und Arch., Sohn des Ferdinando G., geb. zu Parma 1700, f zu Mailand 1774, baute Theater und malte Theaterdecorationen für Siena, Pistoja und Florenz (La Pergola), Wien und Ungarn. Galli, Carlo, Sohn des Giuseppe G., lebte noch 1769, war ebenfalls Mir. und Arch. und in seinen Fächern so geschickt wie sein Vater; auch führte er ein ähn liches Leben an den verschiedenen deutschen Höfen, sowie an denen von Frankreich, Flandern, England und Italien. Galli, Ferdinando, gen. da Bibiena, Sohn des Giov. Maria G., Mir. und Arch., geb. 1657 zu Bologna, f 1743 daselbst, erlernte die Mlrei bei C. Cignani, empfand aber später mehr Neigung zur Architektur und zur Decorationsmalerei, die er bei M. Al drovandini, Giulio Trogli und Manni studirte. Er errichtete für den Herzog Ranuccio Farnese mehrere Gebäude in Parma, worunter die reizende Villa von Colorno und ein mit trefflichen Decorationen versehenes Theater, und erhielt in Folge davon einen Ruf nach Barcelona, wo er die künstlerischen Anordnungen für die Feierlichkeiten bei Vermählung Karl’s VI. zu treffen und zu leiten hatte. Nach dem dieser Kaiser geworden, baute er für ihn ein prachtvolles Theater zu Prag. Bei zunehmender Gesichtsschwäche verliess er den Hof zu Wien und begab sich nach Bologna, wo er starb. Sein Geist und sein Talent haben den Theatern eine neue Gestalt gegeben. Er war der Erfinder neuer prächtiger Decorationen und einer