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Galimard — Gallait. 9 guter Geschmack. Die Fagade von S. Giovanni in Laterano hat etwas grossartig Imponirendes und der Portikus besonders wird wegen seines Reichthums und seiner Eleganz bewundert. Des Künstlers bestes Werk ist aber die Kapelle Corsini, die eine geschickte Anordnung und Raumeinthcilung und viel Geschmack in der Ornamenti- rung zeigt. Quatremfcre de Quincy. Galimard, Nicolas-Auguste, Mir., geh. d. 25. März 1813, Schüler von Hesse, Ingres und Foyatier, debütirte 1835 mit einer Burgfrau des 16. Jahrh., worauf 1836 die h. Frauen am Grabe; die Freiheit, welche sich auf Christum stützt; die Königin der Engel und die h. Jungfrau im Gebet (1839 in der Kirche von Pithiviers) folgten. Dann kam eine Nausicaa mit ihren Gefährtinnen (1841, beim König der Belgier), die Ode (1846, im Luxembourg), die Weihnachten für die Stadt Paris, die Jünger zu Emmaus für St. Germain l’Auxerrois, der h. Laurentius auf dem Rost, die Mater amabilis. Viele dieser Bilder wurden von Aubry-Lecomte gestochen und lithographirt, einige auch von ihm selbst. Er führte Wandmalereien in St. Germain des Pres und in Vincennes aus, fertigte farbige Cartons zu Glasgemälden für St. Clotilde und hat auch Ldschftn und Portr. gemalt. G. malte mit sehr soliden Zinkfarben. Er hat sehr viel geschrieben: Biographieen, Kritiken, über Glasmalerei, zeitgenössische Maler. Med. 3. Kl. 1835, 2. Kl. 1846. Vaperau. Galindez, Padre Martin, span. Mir., der 1547 zu Haro geboren wurde, 1584 in den Karthäuserorden zu Paular trat und dort 1627 starb. In jener Karthause del Paular sieht man eine Jungfrau del Rosario und viele Bilder von Einsiedlern von ihm, die gut gezeichnet sind und viele Naturwahrheit zeigen. Er machte auch Uhren, Möbel und Bildhwerke. Bermudez. Galizia (Gallizi), Fede, Mlrin, Tochter des Miniaturmlrs. Annunzio G., malte zu Mailand um 1616 verschiedene Bilder, an denen man die Genauigkeit und den Fleiss der Ausführung in der Weise der Caracci'sehen Schule lobt, dagegen einen gewissen conventionellen Schönheitstypus tadelt. Eines ihrer fleissigsten Bilder soll Christus als Gärtner in S. Maria Maddalena zu Mailand sein. Sie malte auch treff liche kleine Portr. Gallait, Louis, Hist.- und Portrmlr., geb. d. 10. März 1810 zu Tournay, zeigte schon von frühester Jugend an das entschiedenste Talent für die Malerei, so dass er, seiner eigenen Kraft vertrauend, die bereits begonnene Laufbahn eines Schreibers verliess und sich auf der Ak. seiner Vaterstadt der Kunst widmete. Der Direktor der letzteren, der franz. Mir. Hennequin, trug nach Kräften zur Entwicklung seines Talentes bei, und so gewann G. schon 1832 mit seinem Bilde: „Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“ (in der Gail, von Gent) den 1- Preis. Die Missgunst schrieb dieses Werk seinem Meister zu; als dieser aber in der Zwischenzeit gestorben war, brachte G. im darauf folgenden J. seinen Christus, welcher den Blinden heilt, zur Ausstellung nach Brüssel, der noch grössere Anerkennung fand und für die Kathedrale von Tournay gekauft wurde. Er studirte sodann eitrigst nach den Werken von Rubens und van Dyck in Antwerpen, bis endlich der Ortsvorstand seiner Vater stadt G. die Möglichkeit verschaffte, seine Studien in Paris fortsetzen zu können. Hier zeichnete er sich bald durch prachtvoll gemalte Bildnisse und 1834 durch seinen: Herzog von Alba und die herumziehenden Musikanten aus. Fast zu gleicher Zeit brachte er in Lüttich: die Bettler zur Ausstellung, welche für das dortige Mus. gekauft wurden. 1835 erwarb sich G. in Paris durch seinen Hiob auf dem Stroh (im Luxembourg) grossen Beifall und erhielt dafür eine Med. 2. Kl. 1836 malte er Montaigne’s Besuch bei Tasso im Gefängniss für den König der Belgier, und 1837 für das historische Museum zu Versailles: die Schlacht von Mont-Cassel. Er kehrte nun nach Brüssel zurück und schuf: die Abdankung Karl’s V., die mit der Unterzeichnung des Compromisses der Edeln von Burgund, von de Biefve, einen Triumphzug durch ganz Deutschland machte und die Bewunderung von halb Europa einerntete. Man rühmte an diesem Bilde die Verbindung der lebendigsten dramatischen Wirkung mit grossartig histor. Auffassung, die Fülle des Daseins in den Gestalten, das Gepräge nationalen Gemeingefühls und die Würde des malerischen Stils, welche den Eindruck zu einem abgerundeten macht. Zeich nung und Modellirung sind meisterhaft, nichts aber kommt der Kraft und dem Glanz der Färbung, der klugen Farbenvertheilung mit ihren feingestimmten Uebergängen gleich. Der König der Franzosen übersandte ihm dafür das Ritterkreuz der Ehren legion, und der König von Belgien den Leopolds-O.; eine eigene Med. wurde zu seiner Ehre geschlagen; sämmtliche Gentner Künstler huldigten dem Talent ihres Kunstgenossen durch Ueberreichung einer prachtvollen Palette; seine Geburtsstadt