Erster Akt. Wilde Gegend, ringsum von Felsen umgeben. Auf einer Seite ein Ge bäude mit Ringmauern und einem Thurme. (Es wird Nacht.) Erster Austritt. (Rosaurain männlicher Reisekleidnng und Clarin.) Clarin (in die Scene rufend). He, holla! du verwünschtes Thier! — 'S ist fort. Im Nu, als ob's der Wind davon getragen. — Seht, seht! da ist es wieder, — und nun dort! — So stürz'! und mög' das Wetter dich erschlagen, Du Satan von 'nein Pferde! R o s a u r a. Laß es fliehn! Nicht schlimmer ist's, als was Astolf gethan, So schlimm nicht einmal. Liebt' ich es, wie ihn? Gelobt' es Treue mir? — Die Frei heit lockt cs an: Ealderon, Das Leben ein Traum, Es flieht, und läßt im Unglück uns allein. Clarin. Ei, schönen Dank! das mag wohl Sitte sein Bei großen Herrn; doch so ein Roß, verzeiht! Wenn's nicht zur Stange hält, das wird gebläut. R osaura. Sei still! Clarin. Nun gut! Doch Fräulein, gebt mir Kunde, Was thun wir jetzt, zu Fuß, in später Stunde? Auf diesen Bergen, pfadlos und verödet. Da schon das Meer die Abendsonne röthet! Rosaura. Weiß ich es denn? Klag's du dem Mißgeschicke, Das mich verfolgt. — Doch täuschet meine Blicke Kein Trug der Phantasie, so seh' ich dort In zweifelhafter Dämm'rung ein Ge bäude — Clarin. Wahrhaftig ja! O welche Herzens freude ! 1