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Sechstes Kapitel. Nvnstrnktwn der Fustlwden. 8 1- MllgemLinLs. Die Fußboden, soweit sie in diesem Kapitel zu be sprechen sind, bestehen entweder aus Steinen oder stein artigem Material, oder ans Gußmasse, „Estrich" genannt, welche anfangs weich und bildsam ist, später hart und fest wird. Die natürlichen Steine werden je nach ihrer Größe und Form als Pflastersteine oder Platten verwendet, oder sie bilden in kleinen Stücken den Hauptbestandteil einer Gnßmasse, „Beton", oder diese kleinen Stücke werden zu Mvsaikboden zusammengesetzt. - Die gebrannten Steine werden in verschiedener Form und Große, sowie in mannigfacher Behandlung der Ober fläche zum Bodenbelag benützt, und zwar als Backsteine oder als dünne Plättchen, „Fliesen". Zur Estrichbildnng werden Lehm, Kalkmörtel, Gips, Asphalt und Cemcnt als Hauptmaterial verwendet, wonach man Lehmestrich, Kalkmörtelestrich, Gipsestrich n. s. w. er hält. Im allgemeinen sollen die Fußboden wagrechte oder nach bestimmten Gesetzen geneigte Flächen bilden und ver langen daher feste, nicht nachgebende Unterlagen. Die Ansprüche an Festigkeit, die man an dieselben macht, sind verschieden, ebenso die in Bezug auf Eleganz oder gutes Aussehen. Dazu kommt dann oft noch ein größerer oder geringerer Grad von Wasserdichtigkeit, während Feuersicher heit bei allen hier zn besprechenden Fußboden in ziemlich hohem Grade vorausgesetzt werden darf. Bei Beschreibung der Konstruktion der Fußboden aus deu verschiedenen Materialien wird teils die erstere, teils werden die letzteren einen Maßstab an die Hand geben, nach welchem sich die verschiedenen Eigenschaften der Fuß boden beurteilen lassen, so daß, wenn gewisse solche Eigen schaften durch andere Umstände gegeben sind, sich eine Wahl der anznwendenden Konstruktion oder des Materials treffen läßt. L. Boden ans natürlichen Steinen. 8 2. Pflaster. Pflaster ans natürlichen Steinen findet Anwendnng bei Herstellung von Straßen, Einfahrten, zn Fußboden von Stallungen, Remisen, Kellerränmen u. s. w., sowie nm das Gebäude herum zum Schutze desselben gegen Regen- nnd Schneeweisser. Von der Beschaffenheit des Materials und einer richtigen Behandlung des Pflasters hängt seine Güte und Dauerhaftigkeit ab. Was das Material betrifft, so sind Härte ohne zu große Sprödigkeit und leichte Bearbeitung zn regelmäßigen Körpern Haupterfvrdernisse. Außer Basalt, dem vielleicht besten und dauerhaftesten aller Pflastersteine, dem Granit, Gneis und einigen dahin gehörigen Stein sorten, sind es hauptsächlich Sand und Kalksteine, welche als Pflastersteine verarbeitet werden. Bezüglich der Be Handlung des Pflasters hat man den Grundsatz anzuer kennen, daß ein Pflasterstein einen von oben cm Pfangenen Druck auf keine größere Flüche des Grundes verteilen kann, als seine eigene Grund fläche enthält. Hieraus folgt, daß für große Lasten die Steine möglichst groß, bei ein- und demselben Grunde aber auch alle gleich groß sein, nnd daß sie Parallel epipeda bilden müssen und keine abgestumpften Pyramiden sein dürfen, wie es so häufig der Fall ist. Nächst der gleichen Größe der Pflastersteine ist die Befestigung des Grundes eine HauPtsache, nnd in dieser 47»