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Die Mauerstärken betragen hiernach unter Zurechnung der 10 mm starken Stoßfugen: für i/z Stein starke Mauer 12 am „ lV2 ,, » ,, AH „ „ /s " „ „ 04 „ Würden geformte Dreiquartiere zur Verfügung stehen, könnten die Manerstärkcn auch um halbe Steinbreiten ab gestuft werden. Die Lüngenrichtnng der Außenseite einer Maner nennt man ihre Flucht, und die in der Ansichtsfläche der Mauer liegende Fläche eines Steines nennt mau das Haupt des Steines; man spricht von einhäuptigem oder von zwei häuptigem Mauerwerk, je nachdem nur eine oder beide Langseiteu „fluchtrecht" gemauert sind. Zur Bildung des Verbandes müssen die Steine in der Mauer verschiedene Lage erhalten, wonach sie benannt werden: a) Liegen die Steine einer Schicht mit ihrer Länge parallel zur Manerflucht, so heißt die Schicht eine Läuferschicht und die einzelnen Steine a heißen Läufer. Fig. 6. b> Liegen die Steine mit ihrer Breite parallel zur Manerflucht, so heißt die Schicht eine Binder- oder Streckerschicht, die einzelnen Steine b heißen Binder oder Strecker. Fig. 6. o) Werden die Steine auf die hohe Kante gestellt, wie in Fig. 6 die Steine o, so entsteht eine Rollschicht, und die einzelnen Steine heißen Roller. Bei Roll schichten, die mit Flachschichten in Verband treten, Ug. 7. schließlich der Fuge 14 em Höhe der Rvllschicht, so 2 em vorhanden ist. Fig. macht sich die Unrichtig keit des Formates in der Dicke der Normalsteine insofern unangenehm be merkbar, als die Dicke zweier Flachschichten ein beträgt gegenüber 12 em daß ein Unterschied von 7. Da dieser Fall jedoch nur selten vorkommt, so hat man den Übelstand nicht für erheblich genug erachtet, nm das Format anders zu bilden.') ck) Liegen die Steine so, daß keine ihrer drei Abmessungen parallel zur Länge der Mauer ist, so heißt eine solche Schicht eine Strom- oder Kreuzlage; die Steine bilden in der Regel Winkel von 45 oder 60 Grad mit der Längsrichtung der Maner. Fig. 23. 8 A- Allgemeine Regeln für den Mauerverband. Es giebt eine ziemliche Zahl von Verbandanordnnngen für Backsteine, die nicht alle gleichen Wert besitzen. Welchen Verband inan aber auch wählen mag, stets wird man folgenden allgemeinen Regeln, die für alle Mauerstärken gelten, nachkommen müssen: 1j Die Stoßfugen in zwei aufeinander folgenden Schichten dürfen sich nur kreuzen, aber nie in dieselbe lotrechte Ebene fallen. Der Verband wird um so fester sein, je mehr Schichten übereinander liegen, deren Stoß fugen nicht in dieselbe lotrechte Ebene fallen. 2) Die Überbindung der einzelnen Steine soll mindestens Steinlänge U/z Steinbreite) betragen. 3) Eine Mauer muß möglichst viele ganze Steine ent halten; Steintcilc dürfen nur so viele verwendet werden, als zur Bildung des Verbandes notwendig sind. 4) Im Innern der Mauer sind, solvent möglich, nur Binder zu verwenden, um der Tiefe nach eine Über bindung der Steine um Ü2 Steinlänge zu erhalten. 5) Ist die Mauerstürke durch ganze Steinlängeu teilbar, so erhalten alle Schichten aus beiden Längsseiten ent weder Läuferlagen oder Binderlagen; ist die Mauer aber nur durch halbe Steinlängen teilbar, dann er halten die Schichten ans einer Längsseite Länfer-, ans der anderen Binderlagen. 6) Die Stoßfugen sollen in jeder Schicht immer gerad linig durch die ganze Mauerdicke hindnrchgehen. 8 4. Arten des Vackstrinverbandes. Je nach der Anordnung in der Lage der einzelnen Steine unterscheiden wir folgende verschiedene Arten der Backsteinverbände. rr) Der Schornsteinverband. Dieser Verband, auch Länferverbaud genannt, zeigt nur Läufer in allen Schichten und wird bei üz Stein l) Siche Deutsche Bauzeitung 1869.